Die Gemeinderatswahlen sind geschlagen – das bedeutet aber nicht, dass überall schon feststeht, wer künftig das Bürgermeisteramt bekleiden wird. Wer etwa gedacht hat, in Neumarkt wird der Freiheitliche Peter Müller Bürgermeister, könnte irren.

Denn es scheint gewiss: ÖVP, SPÖ und Grüne werden in der Fusionsgemeinde, die aus sieben Gemeinden entstanden ist, eine Koalition eingehen. Das geht sich knapp aus: Die FPÖ holte bei der Wahl zwölf Mandate, neun gingen an die ÖVP und je zwei an SPÖ und die Grünen-Liste „Gemeinsam für unsere Region“.

Mit dieser Koalition wird Josef Maier von der ÖVP bei der konstituierenden Sitzung – Voraussetzung ist die Anwesenheit aller Mandatare – am 24. April Bürgermeister. Für Rot und Grün winkt angeblich der zweite Vizebürgermeistersessel im Rahmen einer Halbzeitlösung.
Parteiintern ist übrigens fraglich, ob bei der ÖVP alles eitel Wonne ist: Zumindest werden der aktuelle Regierungskommissär Florian Plank und Harald Kraxner dem künftigen Gemeinderat nicht angehören.
Peter Müller weiß, dass seine Chancen auf das Bürgermeisteramt gering sind: „Mit den anderen Parteien wird nichts zu machen sein.“ Die Bevölkerung habe entschieden, nun liege es am Gemeinderat.

Der Freiheitliche sagt außerdem: „Wir sind aber nicht auf Rache aus. Wir wollen etwas für die Bevölkerung bewegen und kein politisches Spiel daraus machen.“

Auf der Facebook-Seite „Neumarkt Wasdasvolksospricht“ wird über die aktuelle Entwicklung eifrig debattiert. Kommentare wie „Wo bleibt in Neumarkt die Demokratie?“ sind zu lesen. Sogar der Aufruf einer „Unterschriftenaktion gegen die Packlerei“ ist zu finden.

Auch wenn vielerorts von einer fixen Koalition die Rede ist, will Josef Maier von der ÖVP davon noch nichts wissen: „Es gibt Gespräche in alle Richtungen. Fix ist noch nichts.“ Wer künftig die Bürgermeisterpartei in Neumarkt stellen wird, weist sich spätestens am 24. April. Die konstituierende Sitzung findet ab 16 Uhr in der Thomas-Schroll-Halle statt.