Ein scharfer Wind wehte am Abend des 3. Märzs bei der öffentlichen Versammlung zum Projekt „Windpark Perchauer Eck“ im Gemeindezentrum Perchau am Sattel. Zumindest stellten die Besucher zahlreiche kritische Fragen.
Das Projekt befindet sich derzeit im Raumordnungsverfahren, bei der Versammlung waren etwa das örtliche Entwicklungskonzept und der Flächenwidmungsplan Thema.

Betreiberfirma ist die CarinthiaWinds, von der Marcus Scherer und Werner Feuerabend vertreten waren. Der Grazer Ziviltechniker Johannes Leitner präsentierte, welche Auswirkungen das Projekt auf die Region haben würde. Verschlechterungen werden in den Bereichen „Landschaft/Erholung“ sowie „Naturraum/Ökologie“ erwartet, speziell für das Landschaftsbild sowie Auerhühner und Fledermäuse. Entsprechende Ausgleichsmaßnahmen sollen umgesetzt werden, sollte das Projekt verwirklicht werden. 1000 Meter Pufferzone sollen zur Vermeidung von Nutzungskonflikten eingerichtet werden.

Noch bedarf es einiger Schritte, wie diverser Bewilligungen und der Genehmigung des Flächenwidmungsplans. Frühester Baubeginn könnte im Frühjahr 2016 sein. Auf die Kosten angesprochen, meint Marcus Scherer von der Betreiberfirma: „Ich schätze, der Windpark kostet rund 40 Millionen Euro.“
Wo wird der Strom verbraucht? Was sind die Auswirkungen auf den Tourismus? Wie viel Strom wird für die Errichtung benötigt? Wird der Windpark eines Tages erweitert werden? Derartige Fragen stellten die Zuhörer.

Wertschöpfung

Seinem Ärger über das Projekt Luft machte Walter Reichl, Obmann des Naturparks Zirbitzkogel-Grebenzen: „Ich bin dagegen, dass in unserer Naturpark-Region solche Dinger aufgestellt werden!“ Die Wertschöpfung sei ganz woanders, aber sicher nicht in der Region: „Die Wertschöpfung sitzt da vorne“, so Reichl Richtung Scherer und Feuerabend. Dafür gab es auch Applaus und vereinzelte Bravorufe. Und er appellierte an den neuen Gemeinderat, sich dagegen auszusprechen. Die Spitzenkandidaten der vier Parteien, die bei der Wahl antreten, waren übrigens bei der Versammlung im Publikum vertreten.

20 Jahre

Die Nutzungszeit derartiger Windanlagen liegt laut Marcus Scherer bei 20 Jahren. „Was passiert, wenn mit Ihrer Firma etwas passiert?“, wollte der frühere Neumarkter Vizebürgermeister Michael Kribitz wissen.
Scherer: „Solche Projekte werden in der Regel fremdfinanziert. Bei einem Konkurs tritt die Bank ein.“