Ein Mehrparteienwohnhaus in Kapfenberg, Mittwochvormittag. Die zehnjährige Mia schreibt einen Abschiedsbrief. Nicht freiwillig. Ihr Vater, ein 46-jähriger Kroate zwingt sie dazu. Weil sie ein schlechter Mensch sei. Weil sie in der Schule schwach sei. So sieht es zumindest der Vater. Das Mädchen zittert am ganzen Körper, es weint. Mia hat Angst, Todesangst. Denn der Vater hatte in ihrer Gegenwart mit ihrer Tante telefoniert und ihr angekündigt, dass er sich mit dem Kind aus dem Fenster im vierten Stock stürzen werde.