Nur den Kleinsten ist jetzt noch nach Feiern zumute. Die beiden Mädchen und der Bub turnen mit den pinken Luftballons, die in der Grazer Neos-Zentrale zuhauf herumkugeln, zwischen den Beinen der Erwachsenen umher. Vor einer Viertelstunde ist die erste Hochrechnung über die improvisierte Videowand im abgedunkelten Parteilokal geflimmert. Ernste Gesichter bei den zwei Dutzend Neos-Anhängern, die jetzt in Kleingruppen zusammenstehen, um die so intensiv gehegte Hoffnung auf einen Landtagseinzug gemeinsam wieder zu begraben.
Der Lärm des Wahlkampfs, er scheint für die Neos zu stark gewesen zu sein, um noch gehört zu werden. So interpretiert es an diesem Nachmittag jedenfalls Lukas Lerchner, hinter Spitzenkandidat Uwe Trummer die Nummer zwei auf der pinken Kandidatenliste. „Ich war bis heute Früh fest davon überzeugt, dass wir es schaffen. Aber wir sind eine junge Bewegung, da kann so etwas passieren. Immerhin haben wir Zehntausende Steirer bewegt und das werden wir weiterhin tun.“