Die Linden in der Steyrergasse sind selten von üppigem Grün umgeben. Diesen Umstand wollte Marie-Sophie Doret, Betreiberin des gleichnamigen Lokals Ecke Steyrergasse/Maygasse, ändern und pflanzte Gräser und Sonnenblumen. Vor einigen Tagen folgte Ernüchterung: Nachdem ein städtischer Gärtner seine Rückenspritze eingesetzt hatte, starben die Pflanzen ab.
Doret machte sich jetzt Sorgen: Nicht nur wegen der Grünfläche. „Ich frage mich, was wird da in Graz gespritzt?“
Seitens der Holding wurde der Vorfall aufgeklärt: Es werde entweder Arbostrat – ein pflanzliches Stärkungsmittel für die Bäume – verwendet oder ein biologisches Pflanzenschutzmittel. „Es kann auch sein“, so der Holding-Sprecher, „dass der Spritzbehälter schlecht gereinigt war und sich die Mittel vermischt hatten.“
Der Vorfall sei bedauerlich, aber nicht bewusst initiiert. Grundsätzlich sei es nämlich begrüßenswert, wenn man den öffentlichen Raum begrünt, „wenn der Gärtner das aber nicht weiß, glaubt er, es handle sich um Unkraut“. Genau das dürfte passiert sein – Marie-Sophie Doret hat zwar den Magistrat informiert, dieser aber nicht die Holding, die die Grünflächen betreut.
Laut Robert Wiener (Abteilung Grünraum und Gewässer) ein Dilemma, das leider System habe: „Ich finde Initiativen wie Urban Gardening gut, aber wir haben in Graz dafür keine direkte Ansprechperson. Wir können ja nicht einmal unsere normalen Verfahren abwickeln, weil uns die Ressourcen fehlen.“ Lösung hat Wiener keine und bittet nun bei Ansuchen um Geduld.
Nichtsdestotrotz werden derzeit drei große Urban-Gardening-Projekte realisiert: Leitenhofgasse, Grazer Straße und nahe der Münzgrabenkirche.