Die Gemeinderatswahlen wurden am 22. März geschlagen, am Donnerstag gingen nun auch die Verhandlungen um die Vorstandspositionen ins Finale. Und wenn Bezirkshauptmann Burkhard Thierrichter Noten vergeben müsste, dann fiele das Zeugnis „sehr gut“ aus. „Die GU-Gemeinden sind toll aufgestellt und sinnvoll orientiert. Es wurde mit einem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein und Seriosität in die Verhandlungen gegangen.“
Ja, aber es wurde auch beinhart verhandelt. So hart, dass vor allem die SPÖ eine extreme Zäsur hinnehmen muss. „Dass wir Hart, Lieboch, Thal und vor allem Frohnleiten verloren haben, tut sehr, sehr weh“, gibt
SPÖ-Regionalgeschäftsführer Gerald Murlasits zu. Er musste die Betroffenen in den letzten Tagen mental unterstützen,, „denn das sind ja immer ganz persönliche Rückschläge“, wenngleich er kategorisch feststellt: „Ich mache niemandem einen Vorwurf, jeder hat sein Bestes gegebenen.“
Dennoch: Heinz Jörg Kurasch (Frohnleiten), Ernest Kupfer (Gratkorn), Peter Schickhofer (Thal) – sie alle nahmen in den letzten Wochen den Hut. Rudolf Aichbauer (Lieboch) ist ebenso nur mehr „Vize“ wie Michael Bischof (Hart).
Oft waren die Voraussetzungen für erfolgreiche Verhandlungen aus sozialdemokratischer Sicht aber schlichtweg nicht vorhanden: In Frohnleiten etwa, wo nun mit dem 26-jährigen Johannes Wagner (VP) Steiermarks jüngster Bürgermeister das Zepter übernimmt, war der VP-Pakt mit der Namensliste zu stark. In Lieboch formierten sich schon im Vorfeld Schwarz-Blau und Grün hielt sich bis wenige Minuten vor der konstituierenden Sitzung bedeckt – entschied sich schließlich für Stefan Helmreich als neuen Ortschef (VP). Glück hatte der Eggersdorfer Reinhard Pichler, der in einer „Kampfabstimmung“ von der SPÖ zum Ortschef gemacht wurde.
Überhaupt ist die ÖVP in Graz-Umgebung mit nunmehr 25 Bürgermeistern eine echte Macht. Nur noch neun gehen an die SPÖ, zwei an Namenslisten.