Wie ein Spatenstich für ein Bauprojekt in eine Mahnwache gegen ein anderes Bauprojekt mündet, zeigt Thal bei Graz vor.
Kommenden Freitag wird das Hochwasserbecken – immerhin ein 1,9 Millionen Euro Projekt – feierlich eröffnet. Neben Bürgermeister Peter Schickhofer (SPÖ) und Landtagspräsidentin Ursula Lackner haben sich auch zahlreiche ranghohe Politiker angesagt, die sich nun aber allesamt vertreten lassen. Statt Bürgermeister Siegfried Nagl kommt Gemeinderat Peter Piffl-Percevic, und statt eines Treffens von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und Landwirtschaftslandesrat Johann Seitinger in Thal gibt‘s nun eines in Wien – und Thal bleibt somit wieder nur die Vertretung.
Das eigentliche Dilemma dürfte sich aber am Rande der Veranstaltung ereignen. Harald Vetter, Aktivist gegen die Baurestmassendeponie im Bischofsgraben, kündigt eine Mahnwache an. „Prompt wechselte der Bürgermeister in die Musikvereinshalle, weil er Personenkontrollen für die Spatenstichfeier durchführen will.“
Schickhofer dazu: „Wir gehen wegen des unsicheren Wetters in die Halle und kommen nur kurz zum symbolischen Spatenstich raus.“ Von einer Mahnwache habe er noch nichts gehört. Das Deponieprojekt sei im Übrigen „gegessen“: „Ich habe auch keine Zeit mehr, mich damit zu beschäftigen.“