Zünftig zelebrieren, während Zigtausende Schutzsuchende verzweifelt über die Grenzen strömen, darf man das? Von diesem Thema war der Empfang im Grawe-Hof bestimmt. Hermann Schützenhöfer antwortete mit einem klaren Ja: „Das Aufsteirern ist ja nicht irgendein Gschnas, sondern das In-die-Auslage-Stellen von Menschen, die hart arbeiten und sich das Feiern verdient haben. In Zeiten wie diesen, wo wir alle ein bisschen irritiert sind, brauchen wir die Gemeinschaft“, so der Landeshauptmann. Noch stark unter dem Eindruck der Bilder von den steirischen Grenzen stand etwa Soziallandesrätin Doris Kampus, die sich am Vormittag dort selbst ein Bild gemacht hatte. Vize-LH Michael Schickhofer („Hier muss man sich einfach wohlfühlen, wenn man die Steiermark im Herzen trägt“) war ebenso dabei wie Landtagspräsidentin Bettina Vollath, Landesrat Johann Seitinger und die Klubobleute Hannes Schwarz (SPÖ), Barbara Eibinger (ÖVP) und Mario Kunasek (FPÖ). Auffallend: Grüne und KPÖ fehlten diesmal geschlossen.

Im Hof der Landwirtschaftskammer legten sich prominente Köche ins Zeug für die Flüchtlingshilfe. Es ging darum, Lebkuchenherzen zu verzieren, die zugunsten der Caritas verkauft wurden. Bürgermeister Siegfried Nagl schrieb die Namen seiner Enkerln mit Zuckerguss, Schützenhöfer („na ja, für die Teilnahmebestätigung reicht’s“) malte Herzerln auf die Herzen, von Kammeramtsdirektor Werner Brugner gab es ein „Aufsteirern-Bussi“, von LK-Präsident Franz Titschenbacher ein schlichtes „Danke allen“.