Gerade jetzt sitzen sie an Deck einer Fähre im Adriatischen Meer. In ihren Händen halten sie wohl ihre Gitarren, um für andere Fahrgäste zu spielen. Denn die Band The Liberation Service ist überzeugt: Auch aus einer 20-stündigen Überfahrt von Italien nach Griechenland könne man ein inoffizielles Konzert machen. Die Grazer müssen es wissen: Es ist ihre achte Tournee in den letzten fünf Jahren. Sänger Christian Lach schmunzelt: „Wir stehen bald öfters auf der Bühne, als wir proben.“

Letzte Woche spielte die Band in Deutschland, der Schweiz und in Italien. Ab morgen wollen die Musiker griechische, serbische und slowenische Fans von Grazer Indie(punk)rock überzeugen – und ihnen dabei am besten auch das neue Album „Calamity Physics“ schmackhaft machen.

Das Studium zog den Großteil der Bandmitglieder einst nach Graz. Seit 2009 existiert die Formation rund um Verena Borecky, Christian Lach, Bernd Faszl, Thomas Gieferl und Florian Mayrhofer nun. Aufs Tourleben wollen sie nicht verzichten: „Es gibt nichts Schöneres, als mit Freunden in einem Bus durch Europa zu fahren, um jeden Abend auf einer anderen Bühne zu stehen“, so Lach. Zu Auftritten komme man oft durch Bands, die man auf Reisen kennenlernte: „Da hilft man sich dann gegenseitig.“

Am liebsten spielt The Liberation Service – neben Heimspielen im Grazer „Sub“ – in Athen. „Wenn wir dort auftreten, kommen inzwischen mehr Leute als in Österreich“, ist Geigerin Verena Borecky stolz. Am griechischen Publikum schätze sie die Offenheit. Griechenland habe man deshalb ständig im Kopf. Bei Konzertplanungen und als Traum. Christian Lach: „Weil irgendwann bleib i dann duat.“