Ein Lattenrost als Tür, gesichert mit einem simplen Vorhängeschloss: So schaut das klassische Kellerabteil in Grazer Mehrparteienhäuser aus. Dieser Klassiker scheint professionelle Einbrecher mittlerweile nur mehr ein müdes Lächeln zu kosten, von einem Einbruch abhalten lassen sie sich davon offenbar nur mehr selten. Ein Bolzenschneider oder ein längerer Schraubenzieher, und offen steht das Kellerabteil.
Die Kellereinbrüche werden zu einem echten Problem für die Grazer Polizei. Die Zahlen explodieren förmlich, allein heuer wurden bisher 440 Keller aufgebrochen. Das ist mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, und dabei war das Jahr 2014 schon ein trauriges Rekordjahr.
„Auch wenn seit ein paar Monaten auch Städte wie Kindberg oder Hartberg betroffen sind, 80 Prozent aller Kellereinbrüche in der Steiermark passieren in Graz“, sagt Gerhard Lachomsek, Oberstleutnant bei der Kriminalpolizei.
Die Polizei hat drei Tätergruppen identifiziert. Erstens: professionelle Einbrecher, die mehrere Brüche in Folge durchführen und ihre Beute dann gesammelt mit einem Kastenwagen in der Regel über die Grenze nach Ungarn schaffen. Zweitens: Jugendliche aus der Nachbarschaft, die zu viel Zeit totschlagen müssen und sich dann „Mutproben“ wie einen Kellereinbruch ausdenken. Drittens: Suchtkranke, die durch Einbrüche versuchen, ihre Sucht zu finanzieren.