Ein Kinderzimmer in Liezen zur Jahrtausendwende. Durch die unscheinbare Tür dringen harte, rhythmische Gitarrenklänge, der Bass dröhnt; Stille ist ab diesem Zeitpunkt ein Fremdwort im Elternhaus des heute 35-jährigen Michel Sedaghat. Gemeinsam mit Christian Lechner hat er gerade die Band Ebony Archways aus der Taufe gehoben – gedacht als reines Studioprojekt zweier musikbegeisteter Schüler. Sequenzen von Instrumenten, die sie als Zwei-Burschen-Band nicht abdecken konnten – etwa das Schlagzeug –, mixten die beiden im zum Studio umfunktionierten Kinderzimmer einfach mit einem Computerprogramm dazu.

16 Jahre sind diese ersten musikalischen Schritte nun vergangen. Inzwischen leben sie in Graz. Aus dem Liezener Kinderzimmer wurde ein Proberaum in der steirischen Landeshauptstadt, den programmierten Begleitsound ersetzte man mit den hochwertigen Musikern Robert Winkler (Bass) und Christian Forjan (Schlagzeug). Aus den Schülern wurden erwachsene Männer, die mit ihrer Musik ein passendes Ventil zum Alltag im Brotberuf gefunden haben.

Derzeit sind die Ebony Archways aktiv wie nie. 2014 veröffentlichten die vier Musiker mit „Moonburnt“ das erste „richtige“ Album. Ein Auftritt jagd zudem den nächsten. In Graz sind sie etwa am 10. April im Jugendkulturzentrum Explosiv, am 2. Mai im Rockkeller und am 30. Juli gar am Seerock-Festival zu hören. Die Kinderschuhe hat sich die Band längst ausgezogen. Der Torbogen (= Archway) ist durchschritten. Dahinter wartet kompromissloser, kantiger Heavy Rock.