Eine goldene Kuh ziert das linke Ohrläppchen von Karl Fraißler. 1986 hat er sie von seiner Frau Eva geschenkt bekommen. Der Lehrer der Land- und Forstwirtschaftlichen Fachschule Alt Grottenhof hatte soeben seine zweite Ausbildung an der Alpsennerei Schule am Plantahof in der Schweiz abgeschlossen. "Bei uns in Österreich war gerade das Milchkontingent eingeführt worden", erzählt der 53-Jährige. Für die überschüssige Milch bekamen die Bauern nun deutlich weniger Geld. Doch Fraißler wollte sich nicht damit abfinden und suchte für seine Schüler - die meisten von ihnen künftige Hofbesitzer - eine ertragreichere Alternative. Er fand sie im Käsen. "Damals war das in der Steiermark noch eine Seltenheit", berichtet er. Viele Jahrgänge und Tausende Unterrichtsstunden später findet der Biokäse im schuleigenen Verkaufsladen reißenden Absatz. Die Verkostungen, die jährlich stattfinden - heuer am 17. und 18. März -, sind mittlerweile sofort ausgebucht.