Bröckelt das 500-Millionen-Euro-Projekt LKH 2020 mit dem Neubau zentraler Bestandteile des Uniklinikums Graz? Seit Langem soll es Unstimmigkeiten zwischen Kages- und externen Planern geben. Zwei Fälle werden heiß diskutiert: Der Neubau der Blutbank hat keine direkte Anbindung an den Neubau der Chirurgie. Der Anschluss der Blutbank an den Logistiktunnel soll dem Vernehmen nach aus Spargründen gekappt worden sein, obwohl jeden Morgen mindestens 50 Operationen anstehen. Nicht einmal über eine Blut-Rohrpost konnte Einigung erzielt werden - heißt es. Laut Kages-Sprecher Reinhard Marczik sei aber nie eine Anbindung an die Chirurgie geplant gewesen. "Die Versorgung der Chirurgie soll durch den guten Transportdienst sowie zusätzlich über eine neue Rohrpostanlage sichergestellt werden." Davon sind nicht alle überzeugt. Für Unruhe sorgen auch Details in der Chirurgie-Neuplanung. Es besteht eine tiefe Kluft zwischen dem, was die ärztliche Versorgung benötigt, und dem, was im Bau umgesetzt wird. Die offensichtlich zu kleine Lift-Dimensionierung und die Kritik, dass Abteilungen und Intensivstationen/OP-Säle zu weit für schnelle Transporte voneinander entfernt sein sollen, erhitzen die Gemüter. Die Verantwortlichen der Kages widersprechen auch hier: "Es wird klargestellt, dass die neu zu errichtenden Lifte entsprechend den Anforderungen und einer Kapazitätsberechnung in Abstimmung mit den Nutzern geplant sind." Für ein und denselben Lift sind das recht unterschiedliche Auffassungen. Faktum bleibt: Von den 500 Millionen Gesamtbudget fällt rund die Hälfte auf den Neubau der Chirurgie. Dort liegt einfach das größte Einsparungspotenzial.