Am 26. Dezember, an fünf Tagen im Jänner – davon drei Mal 24 Stunden und jeweils einmal zwölf Stunden am Tag und zwölf in der Nacht, muss der Rot-Kreuz-Notarztstützpunkt Rottenmann voraussichtlich wieder ohne Notarzt auskommen. „Das ist die aktuelle Meldung, die wir derzeit vom LKH Rottenmann haben, daran kann sich aber auch noch etwas ändern – positiv wie negativ“, erklärt Markus Schöck, Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes. Kein Problem gebe es mit den Besetzungen in den Sprengeln Schladming und Bad Aussee.
„Ich bin schockiert“, reagiert darauf Grün-Abgeordneter Lambert Schönleitner. „Nach den jüngsten Aussagen von Gesundheitslandesrat Drexler und Landeshauptmann Voves bin ich davon ausgegangen, dass das Problem gelöst ist. Offensichtlich ist das aber nicht so, der Bevölkerung wird etwas vorgegaukelt, was so nicht ist“, schäumt Schönleitner. Dass Notarztstützpunkte nicht besetzt werden können, sei untragbar: „Hier geht es um Menschenleben. Wenn aufgrund eines fehlenden Notarztes ein Patient zu Schaden kommt, wird die Landesregierung die Verantwortung übernehmen müssen.“
Kurt Kalcher, Leute des Katastrophenschutzreferates – angesiedelt bei Landeshauptmann Franz Voves – kennt die Problematik aus erster Hand: „Schwierigkeiten gibt es quer durch die Steiermark, ganz massiv aber in Rottenmann. Wir tun aber alles, um die Notarztversorgung zu sichern.“ Die Krankenanstaltengesellschaft (Kages) habe einen Koordinator eingesetzt, der dafür sorgen soll, dass in den Spitälern Notärzte abrufbar sind und Lücken geschlossen werden. „Es wird auch mit anderen Spitälern, etwa Kalwang, kooperiert“, erklärt Kalcher. Im Jänner sollen niedergelassene Ärzte dazu eingeladen werden, sich am Notartsystem zu beteiligen. Das neue Arbeitszeitgesetz für Ärzte habe die Situation verschärft, außerdem fehlen Notärzte, die händeringend gesucht werden. „Wir müssen derzeit improvisieren“, räumt Kalcher ein und hofft auf Entspannung im neuen Jahr.