Auf unserer Alm sieht es aus wie auf einem Schlachthof. Der Bär ist offenbar im Paradies angekommen und holt sich ein Schaf nach dem anderen", ärgert sich Franz Lackner. Der Bauer, der die Tiere auf einer Alm in Donnersbachwald beaufsichtigt, hatte schon vor zwei Wochen Gerüchte gehört. "Da hab ich noch gedacht, man will mir einen Bären aufbinden." Doch spätestens seit Dienstag ist klar: Der Bär ist los. Und mindestens acht Tiere hat er schon gerissen. Wobei: Erst ein Drittel der weitläufigen Almfläche auf etwa 2000 Metern Seehöhe konnte abgegangen werden. "Wir haben nach einem gerissenen Schaf gesucht und dabei gleich sieben andere gefunden", bestätigt auch Georg Rauer, der als Österreichs Bärenanwalt einer der profundesten Kenner ist. Er war am Dienstag mit dem Grazer Wildökologen Andreas Kranz und einigen Schafzüchtern im Bereich des so genannten Hintermörsbach in Donnersbachwald unterwegs.