Herr Bischof, die Präsidentenwahl hat Gräben im Land sichtbar gemacht. Wie kann man als Kirche einigend wirken?
WILHELM KRAUTWASCHL: Das Miteinanderreden darf nicht verloren gehen. Vielfach erlebe ich eine Hermeneutik des Verdachts, also ein „Du willst mir jedenfalls etwas Schlechtes“. Am Wahlabend habe ich zehn Minuten der TV-Diskussion gesehen, dann habe ich abgeschaltet: Keiner hat dem anderen zugehört.