Wir haben in ein wahres Wespennest gestochen“, sagt einer der ermittelnden Beamten der Polizeiinspektion Knittelfeld. In viermonatiger Kleinarbeit hat er mit Kollegen sieben Murtaler zwischen 23 und 46 Jahren („Sie zählen zum gleichen Bekannten- bzw. Verwandtenkreis“) ausgeforscht, die über drei Jahre Versicherungen in großem Stil geprellt haben sollen. „Angefangen hat alles mit einem anonymen, handgeschriebenen Hinweis wegen fingierter Raddiebstähle“, so der Polizist zur Kleinen Zeitung, „dann kamen wir vom Hundertsten ins Tausendste.“
So haben es offenbar die 25-jährige Hauptverdächtige und ihr Lebensgefährte (28) geschafft, einen Schaden im Wohnzimmerboden bei sechs verschiedenen Versicherungen einzureichen und mehrfach abzukassieren. Dies funktionierte jeweils über Bekannte, die „mitgespielt“ haben. Sie haben laut Polizei jeweils ihrer eigenen Versicherung gemeldet, dass ihnen im Haus der Verdächtigen Fliesen auf den Laminatboden gefallen und dieser dadurch zerstört worden sei. „Bei den Einvernahmen wurde uns jedes einzelne Mal die gleiche Geschichte aufgetischt, sogar, dass die Fliesen bei Hornbach gekauft wurden. Wir mussten fast schon schmunzeln“, so der ermittelnde Beamte.