GRAZ. Der Fall sorgt für Aufsehen: Ein elfjähriger Schüler in einer südweststeirischen Volksschule leidet unter epileptischen Anfällen, kann im Falle des Falles von den Lehrern aber keine Notfallmedizin verabreicht bekommen, weil die Pädagogen das nur auf eigenes Risiko machen dürfen (wir berichteten). Ein Fall, wie er immer wieder vorkomme, sagt Elisabeth Pless, Epilepsie-Fachberaterin aus Graz. Dabei seien Lehrer – wie auch jeder andere – in Notfällen verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten, wozu auch die Abgabe eines Medikaments gehören könne. „Nur ist nicht jeder epileptische Anfall ein Notfall“, sagt Pless und kritisiert: „Die steirischen Lehrer müssten vom Schularzt oder von Fachberatern dringend über Epilepsie und die Reaktion bei Anfällen aufgeklärt werden, was in Österreich aber leider nicht vorgesehen ist.“