Mit gespanner Erwartung fanden sich gestern ab 8.30 Uhr mehr als 1000 Funktionäre, (Vize-)Bürgermeister und Regierungskommissäre der steirischen Volkspartei in der Grazer List-Halle ein. Beim Anblick des vollen Saals atmete Landesparteigeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg durch. Pflicht geschafft: Trotz der umstrittenen Gemeindefusionen, die in der ÖVP die Gräben aufbrechen ließ, kam das Parteivolk in Scharen.

Die Erwartungen im Vorfeld: Eine Delegation aus St. Radegund/Graz erwartet sich „endlich eine klare Ansage“ – „der Chef soll endlich sagen, ob er die Partei im Herbst in die Landtagswahl führt“. Andere benennen die Stimmung an der Basis im großen Wahljahr ungeschminkt. Rudolf Trummer, langjähriger Gemeinderat in Graz und heute bei den VP-Senioren in Liebenau: „Viel wird es für uns heuer nicht zu gewinnen geben.“

Eine Grundstimmung, die Hermann Schützenhöfer zu Beginn seiner Rede vor vollem Saal mit einer Mut-Injektion wegwischen will: „Wenn ich mir das hier heute anschaue, sage ich: Die Stimmung dreht sich – zu unseren Gunsten.“ Das wittere er als politischer Haudegen. Viele Hunderte Kilometer an Befriedungsfahrten durch die Bezirksgruppen hat der VP-Geschäftsführer im letzten Jahr erledigt, um die Flurschäden, die die Gemeindefusionen innerhalb der ÖVP angerichtet haben, zu sanieren. Es scheint gefruchtet zu haben.