Das Rätselraten ist beendet. Am Donnerstagvormittag - ausgerechnet an seinem 26. Geburtstag - hat Gregor Schlierenzauer bekannt gegeben, dass er in dieser Saison nicht mehr auf die Sprungschanzen zurückkehren wird. "Ich ziehe für heuer einen Schlussstrich, werde die Saison beenden und nehme mir damit nach zehn Jahren im Spitzensport erstmals eine richtige Auszeit. Ich wollte bereits die Saison 2013/14 auslassen, habe mich damals aber aufgrund der Olympischen Spiele in Sotchi anders entschieden. Jetzt ziehe ich die Reißleine, das schmerzt einerseits, andererseits bin ich auch erleichtert."

Von einem Karriere-Ende will Schlierenzauer aber nicht sprechen. "Aber ich tu mir schwer hier und heute Prognosen abzugeben. Für mich ist es jetzt einmal wichtig loszulassen und auf andere Gedanken zu kommen", sagt der Tiroler, "denn ich stehe seit meinem 16. Lebensjahr im Rampenlicht. Erfolg ist etwas Tolles, aber es gibt auch Schattenseiten."  So werde man schnell in Schubladen gesteckt von Leuten gerichtet, die nicht wissen, was hinter den Kulissen passiert. "Das tut manchmal schon weh."

Schlierenzauer wird auch nicht als Zuschauer zur Skiflug-WM an den Kulm kommen. "Ich möchte raus aus dem Rampenlicht, weg von den Medien, keine Interviews mehr geben. Es ist alles gesagt", sagt Schlierenzauer. "Aber ich werde die Entscheidungen sicher verfolgen und den Jungs fest die Daumen drücken."

Adler-Cheftrainer Heinz Kuttin bedauert die Entscheidung. Schlierenzauers Fehlen sein "ein Verlust für das gesamte Team." Trotzdem ist der Schritt für Kuttin "absolut nachvollziehbar".