Das dichte Programm im Skisprung-Weltcup lässt derzeit kein freies Training zu, schon ab Donnerstag (Qualifikation) folgt in Kuusamo in Finnland die nächste Station. Dabei würden sich derzeit gerade die Österreicher über zusätzliche Sprünge auf Schnee freuen. Aus dem Team von Cheftrainer Heinz Kuttin mischten beim Auftakt nur die Zimmerkollegen Stefan Kraft und Michael Hayböck im Vorderfeld mit.

Kraft holte sich in Klingenthal als Zweiter viel Selbstvertrauen und Hayböck prolongierte als Neunter ebenfalls seine im Sommer gezeigte gute Form. Der Oberösterreicher ist daher in Kuusamo am Freitag (17.00 Uhr/live ORF eins) erstmals fix für einen Weltcup-Bewerb qualifiziert.

Bei Gregor Schlierenzauer, dem Gewinner von 52 Weltcup-Bewerben, läuft es hingegen noch nicht nach Wunsch. Die zwei jüngsten Erfolge des Tirolers, errungen in Kuusamo und Lillehammer, liegen schon fast ein Jahr zurück.

Schlierenzauer bleibt ruhig

"Ich brauche noch ein paar Sprünge, ich werde mich nicht aus der Ruhe bringen lassen", betonte Schlierenzauer, der sich auf der Suche nach der Selbstverständlichkeit des früheren Seriensiegers befindet. "Das Problem ist da, ich gehe es an, aber man kann nicht erwarten, dass es sofort gelöst wird."

Kuttin weiß, woran es hakt. "Gregor ist akribisch am Arbeiten. Es fehlt noch, dass er überzeugt ist, dass die Anfahrtsposition passt", sagte der Cheftrainer. Dann würde Schlierenzauer auch wieder richtig ins Fliegen kommen und könne seine Stärke in der Luft ausspielen. "Wenn man noch im Arbeitsprozess ist, springt man nicht so frei", sagte der Kärntner auch im Hinblick auf Andreas Kofler, Thomas Diethart und Wolfgang Loitzl.

Starke Konkurrenz

Stark haben sich beim Auftakt bereits die Teams der drei anderen österreichischen Cheftrainer präsentiert - der von Richard Schallert betreute Auftaktsieger Roman Koudelka (CZE) sowie die Deutschen mit Werner Schuster und die Norweger mit Alexander Stöckl.

Positiv überrascht haben die Finnen als Vierte des Teambewerbs in Klingenthal. Im Einzel lief es allerdings weniger gut. In Kuusamo bekommt die Mannschaft der neuen Coaches Jani Klinga und Kari Ylianttila prominenten Zuwachs. Denn für das nationale Kontingent haben sich dank Topplatzierungen in zwei Testbewerben der zweifache Weltcup-Gesamtsieger Janne Ahonen (37) und Harri Olli (29) qualifiziert.

Ahonen und Olli

Ahonens dritte Karriere wurde im August durch einen Eingriff im linken Knie gestört. Olli war in seiner Laufbahn oft durch Eskapaden aufgefallen und nach dem Rücktritt (Jänner 2011) sogar im Jänner 2013 zu einer Haftstrafe wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss und Körperverletzung verurteilt worden. Nun gelang ihm ein Comeback im Weltcup, nachdem er vergangenen Winter im Kontinentalcup gesprungen war.