Nach einem wahren Terminmarathon bekam Marcel Hirscher im Bundeskanzleramt das Große Ehrenreichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. "Er ist einer der größten Sportler Österreichs und kann sogar Jahrhundertsportler werden", sagte Bundeskanzler Werner Faymann bei der Verleihung.

Hirscher selbst empfindet die Auszeichnung als große Ehre. Wenn er "alt genug" sei, werde er damit "auf den Opernball gehen." Dass er vor einigen Jahren so eine Auszeichnung entgegen nehmen werde, hätte er vor einigen Jahren nie zu träumen gewagt. "Vor allem hätte ich niemals gedacht, dass man als Sportler so etwas erreichen kann."

Begonnen hatte Hirschers Tag aber schon viel früher. In den Morgenstunden weckte Marcel Hirscher Österreich über den Ö3-Wecker, klebte Robert Kratky kurzerhand den Mund zu und übernahm die Turntables. Danach ging es zu seinem Kopfsponsor, der als "Special Guest" Hermann Maier in die Hofburg geladen hatte. Und der "Herminator" agierte in Hochform. . .

"Das einzige, was er noch lernen muss, ist nach den Siegen ordentlich zu feiern", meinte der 54-malige Sieger von Weltcuprennen und grinste dabei. "Aber nach der Saison eine Woche abhauen und all4es genießen, das muss sein." Und Hirscher ergänzte: "Stimmt, ich denke in der Hinsicht kann man einiges von ihm lernen."

Ab zum Psychologen

Auch die Möglichkeit, dass Marcel Hirscher - wie von dessen Trainer Michael Pircher im Interview angesprochen - den Punkterekord abjagen könnte, brachte Maier die Gelegenheit zum Schmäh: "Ich wäre sehr traurig, wenn das passiert. Ich habe mich aber auch schon beim Psychologen angemneldet, für den Moment wo das passiert. Ich bin also darauf vorbereitet." Und dann ergänzte Maier: "Möglich ist alles. Ich bin damals angeblich mit 23 Rennen auf 2000 Punkte gekommen, das sind ja fast immer 100 Punkte. So gesehen wären heuer im Winter 4400 Punkte möglich gewesen."

Und dann die letzte Wuchtel: "Er hat 39 Siege, ich 54 - zusammen haben wir ein bisserl mehr als Ingemar Stenmark. Daran sieht man, was der alles gewonnen hat. Scheint, dass es zwei Salzburger braucht, um einen Schweden zu packen."

Für Hirscher ging es noch weiter: Ihm wurde auch noch das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreicht.