Carlo Janka konnte sich im Ziel das eine oder andere Lächeln nicht verkneifen. Das heißt was beim normal so coolen "Iceman". Aber kein Wunder: Der 29-Jährige feierte seinen elften Sieg im Weltcup, den ersten im Super-G. Und für Österreich gab es durch Vincent Kriechmayr Platz drei, für Marcel Hirscher dank Rang sieben gute Weltcup-Punkte.

Es war ein ungewöhnliches Rennen auf der Olympia-Piste: Pfeilschnell gesetzt, wenig wirklich enge Kurven, aber aufgrund der vielen Übergänge doch schwierig. Für viele, darunter Vortagessieger Kjetil Jansrud, zu schwierig. Der Norweger schied nach einem Fahrfehler ebenso aus wie einige andere auch.

Janka wie auf Schienen

Janka schien das alles nicht zu stören. Vielleicht war es die Tatsache, dass man Jeongseon mit Beaver Creek verglich - und da hatte Janka 2009 drei Siege an drei aufeinanderfolgenden Tagen gefeiert, wenn auch damals statt des Super-G eine Kombination gefahren worden war. Mit der richtigen Mischung zwischen Aggressivität und dem Gefühl für Schnee zauberte der Mann aus Obersaxen einen wahren Traumlauf in den Schnee.

"Da musste ich fast 30 werden und nach Südkorea fahren, damit das hinhaut", sagte Janka mit kleinem Grinser nach seinem elften Weltcupsieg in vier Disziplinen. Nur Slalom wird der Schweizer wohl keinen mehr gewinnen ("Ich habe schon in der Kombination genug zu kämpfen"). Zu kämpfen hat Janka auch nach wie vor mit Rückenproblemen: "Viel trainieren kann ich nicht", bekannte er. Und doch: Ein Erfolg wie dieser macht Lust auf mehr - auch 2018: "Die Lust darauf wäre auch ohne den Sieg da gewesen, weil ich finde, dass sie hier was Gutes aus dem Boden gestampft haben."

Der Regenbogenschwanzler

Ein wenig freuen durfte sich aber auch Marcel Hirscher, der trotz einer starken Verkühlung gut mitfuhr. "Und dafür, dass es nur ein paar Regenbogenschwanzler - sprich: ganz wenige echte Kurven - gegeben hat, bin ich sehr zufrieden, ich habe das Maximum herausgeholt", meinte der nach wie vor stark verkühlte Salzburger und ergänzte: "Ich habe ein, zwei Fehler gemacht, sonst war es sehr gut. Aber zwei Mal war ich leider im Tiefschnee."

Das Abenteuer Südkorea hat sich jedenfalls gelohnt. Das Abfahrtstraining absolvierte er mit Bedacht, die Fahrten waren aber für Hirscher extrem wichtig, das zeigte sich im Super-G - in dem er langsam beweist, dass er sogar bei abfahrtsähnlichen Kursen zur Weltspitze gehört. Im Weltcup liegt Hirscher nun 134 Punkte vor Henrik Kristoffersen. Aporpos Weltcup: In der Super-G-Wertung hat Aksel Lund Svindal drei Rennen vor Schluss nach wie vor 120 Punkte Vorpsrung auf den ausgeschiedenen Andrew Weibrecht.

Podestplatz für Kriechmayr

Und im zweiten Rennen auf dem Olympiakurs klappte es auch mit einem Podestplatz für Österreich. Hinter dem überragenden Janka und Christof Innerhofer ("Ich bin sehr erleichtert, war seit 2012 im Super-G nicht mehr auf dem Podest") fuhr Vincent Kriechmayr auf Rang drei, es war der zweite Top-3-Platz für den Oberösterreicher in seiner Laufbahn, zum zweiten Mal Rang drei nach Kvitfjell 2015. Und da war der 24-Jährige auch erleichtert: "Ich habe gewusst, dass ich im Super-G gut drauf bin, endlich hat es auch geklappt."

Zu den Schwierigkeiten des Kurses meinte er: "Ich bin bei den Sprüngen taktisch gefahren. Ich habe den anderen zugeschaut, die kniffligen Passagen gekannt, alle recht gut gemeistert", erklärte er. Auch stark: Romed Baumann ("Es war schwer, ich bin zufrieden, auch wenn sogar das Podest drin gewesen wäre"), der unmittelbar vor Hirscher auf Platz sechs kam. Und Hannes Reichelt? Der Super-G-Weltmeister baute zwei, drei Fehler ein, letztlich gab es Rang neun. "Ein Flüchtigkeitsfehler, schon bei Tor drei war das Rennen fast vorbei - unten habe ich Zeit gut gemacht, der Grundspeed passt also wenigstens."

Für den Radstädter geht es nun nach Hause. "Die Sprünge haben nach den Stürzen in Kitzbühel weiter an meinem Körper gezehrt, ich brauche jetzt ein bisschen Pause."

Leider gab es auch wieder eine Verletzung: Maxence Muzaton kam zu Sturz und abseits der Piste in den Tiefschnee, dabei verletzte er sich am linken Knie.