Jeongseon ist nicht gerade ein Hot-Spot, weltweit gesehen. Bis vor kurzem gab es dort gar nichts. 2018 werden dort aber Olympia-Medaillen im alpinen Skisport vergeben. Und die Abfahrer testen derzeit den neuen Olympia-Berg. Und sind durchaus angetan.

"Man hat nur eine erste Chance. Aber Pyengchang hat diese Chance gerade verwertet. Das wird absolut super", schrieb etwa Kjetil Jansrud auf Facebook. Die (kurze) Abfahrt ist zwar, wie Romed Baumann meinte, "kein Klassiker wie Wengen oder Kitzbühel", aber sie hat alles, was man haben muss.

Pistendesigner Bernhard Russi baute vor allem viele Sprünge in die Abfahrt ein. Und der Schweizer hat ja als "Erschaffer" von Abfahrten schon viel Erfahrung, zeichnete u.a. auch für die Abfahrt in Sotschi verantwortlich. Sein neuer Kompagnon, Didider Defago, erklärte dem Schweizer "Blick": "Es ist sehr ähnlich zu Beaver Creek, einfach ein bisschen weniger steil", sagte er, "man ist mindestens so viel in der Luft wie dort!"

In der Nacht auf Donnerstag wird dann nach dem ersten Freifahren am Mittwoch auch das erste Training vonstatten gehen. Hannes Reichelt ist noch vorsichtig: "Mir gefällt es ganz gut, es ist wellig, es ist kurvig, das sollte mir liegen. Aber ich bin nicht euphorisch, weil das kann ich erst sein, wenn ich auch schnell bin."

Nicht nur die Sprünge und Wellen erinnern an Beaver Creek, auch der Schnee. "Da haben sie sich ja auch Hilfe aus Colorado geholt", sagte Baumann, "das merkt man auch." Und doch: Denkt man daran, dass der gesamte Weltcup-Tross lange mit einer Absage der Bewerbe spekuliert hatte, ist man jetzt hochzufrieden.

Keine Betten

Einzige kleine Ausnahme: Es gibt in den Hotels für die Teams keine Betten, sondern nur am Boden liegende Matratzen. "Das ist nach meinem Sturz in Kitzbühel nicht ideal", meinte Hannes Reichelt. Baumann und Oti Striedinger haben sich "gleich noch eine zweite Matratze organisiert", damit man nicht ganz so hart liegt. Andere  Länder, andere Sitten eben. . .