Lindsey Vonn hat nach ihrer Rückkehr in den Ski-Weltcup zu ihren Tiefschneetagen mit Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton Stellung genommen. "Wir sind nur Freunde", sagte der US-Skistar am Donnerstag in Zauchensee. Vonn und Hamilton waren über den Jahreswechsel gemeinsam auf den Skihängen Colorados unterwegs gewesen.

"Sehr genossen"

"Er wohnt um die Ecke in Beaver Creek. Also war es einfach, gemeinsam in den Schnee zu geben", erklärte Vonn, die zwischen den Rennen in Lienz und Zauchensee einen kurzen Heimurlaub in Vail eingelegt hatte. "Das war super. Ich habe meine Hunde gesehen und mich mit Freundinnen getroffen. Es war genau das, was ich gebraucht habe. Ich habe es sehr genossen."

Auch die Zeit mit Hamilton, den Vonn aus der Motorsport-Königsklasse kennt. Berührungsängste zwischen der von Red Bull gesponserten Skirennläuferin und dem Mercedes-Piloten gibt es offenbar nicht. Im Gegenteil, der dreifache Champion Hamilton überlegt laut Vonn sogar, nun zu einem Weltcuprennen zu kommen. "Das wäre echt spannend", hofft die erfolgreichste Skirennläuferin der Gegenwart auf einen baldigen Besuch Hamiltons. "Wir sind aber wirklich nur gute Freunde, mehr ist da nicht", betonte sie mehrmals.

Hamiltons Fahrkünste auf Schnee beurteilte die 31-Jährige so: "Für einen Snowboarder ist er sehr schnell unterwegs."

Starkers Training in Zauchensee

Trotz Jetlags war Vonn am Donnerstag als Trainings-Dritte hinter Tina Weirather und Nicole Schmidhofer gleich schnell. "Das ist eine schöne Strecke, an die ich viele gute Erinnerungen habe", freute sich Vonn über das Wiedersehen mit der Kälberlochpiste. "Sie ist in einigen Kurven noch ein bissl weich, aber für die Rennen wird es perfekt sein."

Vonn hat sogar schon eine Sprint-Abfahrt in zwei Durchgängen bestritten. Die Siegerin von 71 Weltcuprennen war vor 14 Jahren 2002 in Aare als Lindsey C. Kildow dabei gewesen und kann dem Format einiges abgewinnen, auch wenn ihr in Zauchensee aufgrund der verkürzten Strecke mit dem oberen Gleitteil einige Vorteile genommen werden.

"Sprintrennen sind sehr interessant. Du kannst zwei Mal die gleiche Strecke fahren, die Ski wechseln und einen Fehler auch noch ausbessern. Du hast also eine Chance, dich zu verbessern. Das ist eine coole Sache und auch für die Zuschauer interessant", outete sich Vonn durchaus als Fan von Sprintabfahrten. "Vielleicht haben wir ja auch in Zukunft einige."

Moser-Pröll im Visier

Vonn kann zudem am Samstag ihren bereits 36. Abfahrtssieg holen und damit auch auf dieser Ebene mit Annemarie Moser-Pröll gleich ziehen. Auch zum Kampf gegen die im Weltcup führende Schweizerin Lara Gut gab sich Vonn zuversichtlich, aber auch vorsichtig.

"Ich bin zwar schon 31, fühle mich aber speziell am Anfang des neuen Jahres frisch", erklärte sie lachend. Sie weiß: "Ich muss in erster Linie auf mich selbst konzentriert bleiben. Es passiert so schnell, dass du an einem Tag hundert und am anderen null Punkte machst. Das wechselt ständig, deshalb muss man seinen Fokus bewahren. Aber ich bin bereit für die kommenden Monate."