Anna Fenninger und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel haben sich geeinigt.
Das Video von der Pressekonferenz finden Sie hier:

11.19 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet, entscheidend für die Einigung war, dass sich Rainer Salzgeber in den Konflikt eingeschalten hat. Beim Treffen zwischen Fenninger und dem ÖSV war das Klima zuerst "frostig", am Ende des Gesprächs haben sich die beiden eingestanden: "Wir lieben uns!" Fenninger wird künftig laut Schröcksnadel alles bekommen, was sie sich wünscht. Kärcher wird nicht mehr Manager sein, sondern Berater, der aber natürlich jederzeit Sponsoren bringen kann. Und in Zukunft, sagt Schröcksnadel, werden Trainer ganz speziell für den Damen-Rennsport ausgebildet, damit diese auch die "Sprache der Frauen" sprechen können. Männer sind nun einmal anders... Die Mercedes-Kampagne hat sich freilich erledigt.

11.15 Uhr: Es hat sich also doch alles anders entwickelt, wie vor Beginn dieser Pressekonferenz vermutet.

11.09 Uhr: Eine Breitseite von Schröcksnadel gegen Kärcher: "In diesem Sport ist kein Platz für einen Manager. Denn der Manager macht für den Sportler keine Arbeit." Der ÖSV wird mit Kärcher jegliche Kommunikation einstellen, aber er darf, wie schon erwähnt weiter mit Anna Fenninger zusammenarbeiten. Der Deutsche ist somit entmachtet.

11.06 Uhr: Hätte es keine Einigung zwischen Fenninger und dem ÖSV gegeben, hätte Schröcksnadel der Salzburgerin übrigens die Freigabe erteilt, damit sie als private Rennläuferin im Ski-Weltcup starten hätte können.

11.01 Uhr: Privat, sagt Schröcksnadel, privat dürfe Anna Mercedes fahren. "Das ist uns völlig wurscht." Aber ein Werbesujet geht halt gar nicht. Und den folgenden Satz hätte er vielleicht doch etwas sanfter formulieren können: "Manchmal braucht es einen Tsunami, damit etwas passiert".

10.59 Uhr: Beim "Friedensgipfel" zwischen Schröcksnadel und Fenninger hatte übrigens Rainer Salzgeber eine wichtige Rolle gespielt. Der Ex-Rennläufer (und Ehegatte von Anita Wachter) ist ja Rennsportchef bei Head und hat auch als Mediator beachtlichen Fähigkeiten...

10.50 Uhr: Es wird viel getuschelt im Saal, der Rauswurf ist jedenfalls vom Tisch! Mittlerweile spricht ÖSV-General Klaus Leistner, aber da hören viele gar nicht mehr richtig hin. Leistner sagt, dass die Protokolle von Kärcher inhaltlich nicht richtig waren. Er habe das nur richtig gestellt.

10.44 Uhr: Schröcksnadel sagt: Anna Fenninger wird wieder volles Mitglied im Skiverband und in der Mannschaft integriert sein. Er hat sich mit Anna in Innsbruck getroffen und es ist alles ausgesprochen. Mit Kärcher will der ÖSV aber nichts zu tun haben. Er kann jedoch weiter im Hintergrund arbeiten. Anna wird sich an alle Regeln halten und sie hat sich bei Schröcksnadel entschuldigt, dass sie ihn als Lügner bezeichnet hatte.

10.47 Uhr: Anna Fenninger hatte dem ÖSV in ihrem Facebook-Posting ja Frauenfeindlichkeit vorgeworfen. Das bringt Schröcksnadel in Rage. Er war es, der den Frauensport gerettet hat, als niemand mehr für Frauen zahlen und diese austatten wollte.

10.45 Uhr: Jetzt kommt Schröcksnadel schön langsam zum Wesentlichen: Anna sei von ihrem Manager (Klaus Kärcher, Anm.) schlecht beraten, sagt er. Wer gewinnt wohl diesen Machtkampf?

10.43 Uhr: Beim großen FC Bayern München darf David Alaba ausschließlich ein Auto der Marke Audi fahren, merkt Schröcksnadel an.

10.41 Uhr: Schröcksnadel führt nochmals aus, was er in letzter Zeit schon öfters gesagt hat. Dass der ÖSV für alle Spesen aufkomme und dass das ganze System nur funktionieren kann, wenn sich ausnahmslos alle an die Regeln halten. Sprich: Die Athletenerklärung akzeptieren und auch leben.

10.37 Uhr: Schröcksnadel erklärt allgemeine Dinge. Dass er auf Sachen, die für den Verband relevant sind, natürlich eingehen müsse. Dass der ÖSV in den letzten Jahren wirtschaftlich steig gewachsen sei und natürlich habe der Skiverband niemals irgendwelche Zahlen manipuliert. Und er erklärt, wie wichtig Sponsoren für das Team sind.

10.34 Uhr: Schröcksnadel sagt: "Anna ist eine große Sportlerin"...

10.30 Uhr: Schröcksnadel, Leistner und Presse-Chef Jo Schmid betreten den Raum. Ein Blitzlichtgewitter! Schröcksnadel steigt auf ein Stockerl, damit ihn die Leute vor den vielen Mikros besser sehen. können.

10.28 Uhr: Es heißt, dass Peter Schröcksnadel abgeblich nur eine Stellungnahme verlesen wird und dass Fragen der Journalisten nicht erwünscht seien...

10.25 Uhr: ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und sein "General" Klaus Leistner beraten sich noch kurz im ersten Stock (unmittelbar vor jenem Raum, zu dem auch Könige zu Fuß gehen).

10.17 Uhr: Mittlerweile sind 15 Kamera-Teams im Raum, dazu fast 80 Journalisten. Es ist ein Gewusel, der Saal ist viel zu klein. Allgemeiner Tenor der Anwesenden: Rauswurf aus dem ÖSV von Anna Fenninger just an ihrem 26. Geburtstag! Mal sehen...

9.45 Uhr: Acht Kamera-Teams sind im Wiener Marriott-Hotle bereits positioniert, es ist ein Gerangel um die besten Plätze. Die Stimmung ist aufgeregt. Eine (geplante) Online-Live-Übertragung dieser PK hat der ÖSV nicht zugelassen (der ORF bietet ab 20 Uhr eine Zusammenfassung vom Geschehen).

Anna Fenninger wird heute in Wien nicht dabei sein, wenn ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel die Öffentlichkeit informiert, welche Konsequenzen der Verband zu ergreifen gedenkt in der Causa, die Österreich derzeit so sehr beschäftigt. Im Streit zwischen einer Weltmeisterin, Olympiasiegerin und Gesamtweltcupsiegerin und ihrem Verband - im Streit um Sponsoren, Vereinnahmung und Unterstützung.

Kein Rauswurf?

Durchgesickert ist vor der PK, dass die Variante des Verbandsausschlusses von Fenninger wohl nicht gezogen wird. Und das, obwohl die Salzburgerin in ihrer über 100.000 Mal gelikten "Wutrede" den Präsidenten auch persönlich angegriffen hat. Mit der Geste des Nicht-Rauswurfs will der Verband wohl Nachsicht und Größe beweisen.

Da ein Verbandswechsel nach wie vor kein Thema ist, wird sich Fenninger damit wohl allen Forderungen des Verbandes fügen müssen. Einer Erklärung, alle Regeln künftig penibel einzuhalten, inklusive. Denn laut ihrem Manager Klaus Kärcher ist auch ein Privatteam für die Wahlsteirerin kein Thema: "Anna ist eine Team-Playerin." Sie wolle weiterhin im Team trainieren, denn sportlich gebe es keinerlei Kritikpunkte.

Läufer stärken Verband

Von ehemaligen und aktiven Fahrern erhält Fenninger - im Gegensatz zur "Social Media Gemeinde" - nicht nur Zuspruch. "Natürlich denkt man sich mitunter, wenn man Erfolg hat, dass ein bisschen mehr ginge, dass man mehr Privilegien bekommen sollte", meinte etwa Hannes Reichelt im ORF-Kurzsport, "aber wenn es einem schlechter geht - und ich habe schon schlechte Zeiten erlebt - dann ist man froh über den Verband." Mikaela Shiffrin postete auf Facebook:

Und auch Marlies Raich, vormals Schild, und Ehemann Benni Raich stärkten dem Verband den Rücken. Aber beide hoffen, "dass sich Anna bald wieder auf den Sport konzentrieren kann, sie ist ja auf dem Höhepunkt ihrer Karriere", meinte Marlies. Und Benni ergänzte: "Rein sportlich hat sie vom Verband alles bekommen, das habe ich selbst gesehen."

Die Differenzen sind also rein wirtschaftlicher Natur. Wie der Verstoß gegen die Verbandsregeln nun geahndet wird - darauf warten nun alle.