Es war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat: Nachdem der in der Schwei als Alpin-Chef tätige Salzburger Rudi Huber den Eidgenossen in einem SMS an einen österreichischen Trainer "Fremdenfeindlichkeit" vorgeworfen hatte, gingen die Wogen richtig hoch. Und der ohnehin angezählte Rudi Huber zog die Konsequenz und nahm seinen Hut.

Der Ursprung der Geschichte: Einem österreichischen Trainer, der sich bei Swiss Ski um einen Trainerposten beworben hatte, antwortete Huber per SMS: "Ich kann es dir nicht empfehlen, als Ösi in der CH zu arbeiten. So gut kannst du gar nicht sein, dass du nicht ständig kritisiert wirst, die Ausländerfeindlichkeit ist extrem – LG R." Das SMS landete bei der Boulevardzeitung "Blick", der ohnehin nicht das beste Einvernehmen mit Huber nachgesagt wurde.

Keine Akzeptanz

Daraufhin wurde scharf geschossen. Swiss-Ski-Direktor Markus Wolf hielt fest: "Von Fremdenfeindlichkeit bei Swiss-Ski kann keine Rede sein. Das zeigt allein schon eine Zahl: 31 Prozent unserer Mitarbeiter im Leistungssport sind Ausländer." Dazu kam, dass Huber auch immer wieder zum Vorwurf gemacht wurde, dass er - wie allerdings immer angekündigt - seinen Wohnsitz nicht in die Schweiz verlegt hatte.

Nun wurde es dem ehemaligen Renndirektor bei Atomic zu viel. Er reichte seinen Rücktritt ein, wegen "der Schwierigkeit, sich eine breite Akzeptanz sichern zu können, die für die komplexe Arbeit des Direktors Alpin nötig ist". Er habe in den zwei Jahren im Amt gegen  Widerstände kämpfen müssen, die ihm viel Energie geraubt haben. Er habe den Willen, die Energie für seine Akzeptanz bei Swiss-Ski statt für die eigentliche Arbeit aufzuwenden, zuletzt nicht mehr aufbringen können.

Seitens Swiss Ski wird der Entschluss offiziell "bedauert", aber die Auflösung des Vertrages nach der Hälfte der Laufzeit akzeptiert. In der Schweiz ist man nun auf der Suche nach einem Nachfolger - kein leichtes Amt, das übernommen werden soll.