Mit dem Punktemaximum von 200 Zählern und der Führung im Super-G-Weltcup tritt Anna Fenninger die Heimreise aus Bansko an. Nach dem Sieg in der Kombination gewann sie auch im Super-G und das wieder vor Tina Maze, die somit im Gesamtweltcup vorne bleibt. Der Vorsprung ist allerdings wieder 20 Punkte geschmolzen und beträgt nun noch 44 Zähler. Auf Rang drei landete Lindsey Vonn, von der Fenninger die Führung im Disziplinen-Weltcup übernommen hat.

Für die Super-G-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin war es erst der zweite Super-G-Sieg im Weltcup nach jenem 2013 in Garmisch-Partenkirchen. "Ich bin überglücklich, dass ich im Super-G auch im Weltcup wieder einmal gewonnen habe", sagte die 25-Jährige, die eine "unbeschreiblich schöne Zeit erlebt", die sie sehr genießen könne.

Was den Gesamtweltcup betrifft, stellt sie sich auf ein Duell bis zum Schluss mit Maze ein. "Tina ist auch sehr stark. Es sind noch einige Rennen. Meine Spur stimmt, ich will drinnenbleiben, aber ich sehe Tina als Favoritin, sie hat zwei Rennen mehr, in denen sie um Siege mitfahren kann. Aber man weiß nie, was passiert."

Ein Antreten im Slalom von Aare am übernächsten Sonntag schließt Fenninger aus, sie will mit den Kräften haushalten, weil es für sie auch noch um die Riesentorlauf-Kugel geht.

Schlüssel zum Erfolg

Während sie sich aufs Skifahren konzentriere, kämen die Erfolge von allein daher. "Das ist schön, ich kann es sehr genießen, weil ich so entspannt bin und doch auch wieder nicht. Es ist ganz speziell", versuchte sie die Situation zu erklären. "Ich mache es mit Freude, das ist, was es ausmacht. Ich versuche, mich nicht ablenken zu lassen. Ich genieße jeden Schwung - so schnell es geht natürlich. Auch wenn es leicht ausschaut, ist es alles andere als das. Es steckt viel Arbeit dahinter, aber es ist sehr schön, dass
sich alles ausgeht und ich von der Mitte strahlen darf."

Um im Gesamtweltcup eine Chance zu haben, müsse sie so weitermachen, auch weiterhin müsse alles zusammenpassen. "Ich habe letztes Jahr schon einmal den Gesamtweltcup gewinnen dürfen, ich weiß, was das heißt. Ich weiß, wie ich mit dem umgehen muss. Es stört mich nicht, wenn darüber geredet wird. Ich versuche, beim Skifahren meine Leistung zu bringen, das andere ergibt sich dann. Ob es dann gut ist oder schlecht, mit dem muss man umgehen."

Maze hat sich nach dem Doppel-Ausfall bei ihren Heimrennen in Maribor mit zwei zweiten Plätzen in Bansko wieder Selbstvertrauen geholt, wie sie erzählte: "Ich brauchte diese guten Resultate, um wieder positiv zu denken. Ich kämpfe und bin da. Anna fährt sehr gut, da muss ich muss dabeibleiben." Die Konkurrenz sei für sie eine Motivation, machte Maze deutlich, dass sie nach dem leichten Durchhänger wieder voll zurück im Trophäenkampf ist.

Übrigens: Beim Super-G der WM in Beaver Creek sah das Podest ident aus.

Auch bei der WM siegte Fenninger vor Maze und Vonn
Auch bei der WM siegte Fenninger vor Maze und Vonn © GEPA pictures