Als seine Teamkollegen in Garmisch-Partenkirchen in der Abfahrt zum Dreifach-Erfolg fuhren, saß Marcel Hirscher gerade im Auto auf dem Weg in den bayerischen Skiort. Und freute sich nicht nur mit seinen Kollegen, sondern wohl auch über die gestiegenen Chancen auf seinen historischen vierten Sieg in Serie im Gesamtweltcup.

"Wir haben laut geschrien und gejubelt", erzählte Hirscher und ergänzte: "Der Erfolg ist richtig cool, das erinnert ja an glorreiche Abfahrerzeiten für Österreich." Heute will Hirscher wieder selbst an glorreiche Zeiten erinnern. Mit einem Sieg im Riesentorlauf auf der Kandahar-Piste würde er den 30. Erfolg im Weltcup feiern.

Jansrud gibt auf

Im Kampf um den Gesamt-Weltcuphat Hirscher dank des 19. Platzes für Jansrud sowieso die Weichen auf Sieg gestellt:  "Dieses Ergebnis hat mir natürlich in die Karten gespielt. Es ist positiv, dass ich nicht so viel Druck habe." Jansrud, auf den nun nach Garmisch sein "Wohnzimmer" in Kvitfjell wartet, hat den Gesamt-Weltcup aber bereits abgeschrieben: "Auch wenn nun meine Heimrennen kommen, ich habe keine Chance mehr. Das ärgert mich."

Allerdings: Eine g'mahte Wiesn ist der RTL auch für Hirscher nicht. Zumal in Garmisch mit Klaus Heidegger 1977 erst ein einzige Österreicher einen RTL gewonnen hat; allerdings gab es auch erst acht. Und weil Hirscher Jäger die Messer schon gewetzt haben.

Ligety, Dopfer & Neureuther

Zwar führt der Salzbuger auch in der Disziplinenwertung mit 138 Zählern Vorsprung auf Ted Ligety, doch der US-Amerikaner hat mit dem WM-Titel wieder Selbstvertrauen getankt. Und neben Alexis Pinturault haben sich vor allem die Deutschen viel vorgenommen: Felix Neureuther ist in seinem Heimatort, frisch aus dem eigenen Bett kommend, immer ein heißer Tipp. 

Witziges Detail: Neukirchner startet für den SC Partenkirchen, sein Teamkollege Fritz Dopfer, der sich von einer Erkältung nach der WM erholt hat, für den SC Garmisch. Und Dopfer ist nach WM-Silber im Slalom "bis in die Haarspitzen motiviert".