Der Nachtslalom und die österreichischen Ski-Asse, das passte in den letzten Jahren eigentlich immer zusammen. Lediglich zweimal gab es seit 1997 ein Podest ohne rot-weiß-rote Beteiligung. Aber nicht diesmal: Marcel Hirscher als 14., Mario Matt als 19. und Benni Raich (25.) hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Reinfried Herbst und die junge Garde rund um Michael Matt verpassten überhaupt den Finaleinzug.

Und machten den Weg frei für den "eiskalten" Russen. Alexander Choroschilow, der zuvor erst einmal auf dem Podest stand, und zwar in dieser Saison als Dritter in Aare, fuhr der Konkurrenz auf und davon und distanzierte den Italiener Stefano Gross (+1,44 Sekunden) und Felix Neureuther aus Deutschland (+1,51 Sekunden) um Welten. Und blieb danach ganz cool, kaum eine Gefühlregung war bei dem 30-Jährigen im Zielraum zu erkennen.

"Blockierte Emotionen"

Auch danach gab sich der Familienvater - seine Frau lebt mit der Tochter in der Nähe von Moskau - zurückhaltend: "Ich habe mich gefreut, aber eher nach innen. Ich hatte so viel Druck, als ich als Letzter beim zweiten Durchgang am Start gestanden bin, vielleicht blockiert das auch jetzt noch meine Emotionen."

Hier sehen Sie den coolen Russen kurz nach seinem Sieg im Video, wo er dann doch noch kurz "auftaute" und einige lustige Sager parat hatte:

Felix Neureuther konnte mit seinem dritten Platz gut leben und schob die Favoritenrolle für die WM in Beaver Creek trotz seiner Führung im Slalom-Weltcup Marcel Hirscher zu.

"Das war a Tetschn"

Den Österreichern war nach dem schlechtesten Abschneiden seit dem Slalom in Alta Badia 2006, als kein ÖSV-Athlet das Ziel sah, die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Marcel Hirscher hatte die passenden Worte parat: "Das war a Tetschn für uns."

Die Stimmen der geknickten Österreicher finden Sie hier im Video: