Es ist die Nacht, in der der Sport sich in feinstem Gewand zeigt: Die Gala-Nacht des Sports mit der Kür der „Sportler des Jahres“ – gewählt von den österreichischen Sportjournalisten. Und es ist das Jahr eins nach dem Sieg von David Alaba über die Skifahrer, die mit Olympia-Gold oder Weltcup-Kugeln dagegen hielten. Und doch nahm ein Fußballer die Trophäe mit nach Hause. Oder besser: Er verfolgte die Bekanntgabe vor dem Bildschirm in München.

Live-Schaltung

Heuer könnte David Alaba zum dritten Mal in Serie die Statue für den „Sportler des Jahres“ abstauben – genauso wie Anna Fenninger bei den Damen. Und wie schon vor zwei Jahren ist eines schon fix: Sowohl Alaba als auch Fenninger werden nicht in Wien sein. Alaba hat erst am Dienstag im Pokal in Wolfsburg überzeugt, die Bayern spielen schon am Freitag wieder in der Bundesliga in Frankfurt. Da kennt Trainer Pep Guardiola keine Ausnahmen - Wien-Reise zum dritten Mal gestrichen.

Marcel Hirscher wird dagegen in Wien sein. Obwohl er in Sölden noch scherzte: „Vielleicht sollte ich mich beim Hermann Maier am Attersee auf die Couch setzen, dann hätte ich bessere Chancen.“ Doch der Salzburger kommt natürlich nach Wien – und nimmt’s locker: „Man hat schon gesehen, dass man nicht vorhersagen kann, wer gewinnt. Ich lasse mich überraschen.“ Verdient hätte sich Hirscher mit seinem vierten Gesamtweltcup-Sieg in Serie den Titel „Sportler des Jahres“ allemal – was die Anwesenheit betrifft, jedenfalls: Denn neben Alaba sind auch die nominierten Dominic Thiem (spielt in Basel) und Bernd Wiesberger (spielt in der Türkei) abwesend, dafür kommt Kombinierer Bernhard Gruber.

Bei den Damen ist nur eine der fünf Nominierten abwesend: Und das ist bei Anna Fenninger nach ihrem schweren Sturz vergangene Woche verständlich – sie hat ja erst am Dienstag das Krankenhaus verlassen. Die Salzburgerin wird aber via TV in Wien zugeschaltet sein – und sich in Schladming vielleicht über die dritte Trophäe in Serie freuen dürfen.

Songcontest-Held

Aber trotzdem wird die Gala zum Stelldichein des Sports – mehr als 50 Stars haben zugesagt. Und einer wurde erst heuer in Wien zum Helden, wenn auch nicht auf der Sportbühne. Måns Zelmerlöw hat in Wien den Songcontest für sich entschieden – sein Titel „Heroes“ passt zum Motto des Abends. Logischerweise wird der Schwede den Abend also mit seinem Erfolgslied eröffnen und dazu in der Show auch noch seinen neuen Song präsentieren.

Abermals wird die Gala in diesem Jahr auch live im Fernsehen übertragen: Ab 20.15 Uhr kann ganz Österreich dabei sein und sich mitfreuen, wenn Rainer Pariasek gemeinsam mit Miriam Weichselbraun durch den Abend führen wird.

Ein wichtiges Thema wird an diesem Abend aber sicher die Fußball-EM 2016 spielen; dass das österreichische Fußball-Nationalteam als Team des Jahres ausgezeichnet wird, daran zweifeln die wenigsten. Helden eben - ihnen gehört dieser Abend.

MICHAEL SCHUEN