Österreichs Ski-Star Anna Fenninger und ihr stark in die Kritik geratener Ex-Manager und späterer Berater Klaus Kärcher arbeiten in Zukunft nicht mehr zusammen. Markus Wekwerth, der bisherige rechtliche Berater der 26-jährigen Salzburgerin, bestätigt dies im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung. „Ja, es stimmt. Ich finde die Entscheidung nicht gut, aber ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und der ÖSV dulden keine unabhängigen Berater“, erklärte Wekwerth, der die Agentur „Vitesse Kärcher“ sportrechtlich betreut. Auch seine Funktion ist damit beendet. Wekwerth: „Ich finde es persönlich sehr schade. Unsere Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass Anna gut und ohne Probleme Ski fahren kann.“

Kärcher dementierte und sagte, es sei "alles nur Spekulation." Fenninger weilt indes auf Trainingslager in Neuseeland und war gestern für keine Stellungnahme mehr erreichbar. ÖSV-Präsident Pete­r Schröcksnadel urlaubt in Kanada, ÖSV-Pressechef Jo Schmid kurz und knapp: "Uns ist in dieser Causa nichts bekannt."

Der Konflikt schlug hohe Wellen

Vorausgegangen war dem Ganzen ein Konflikt, der seinesgleichen sucht. Im Mai war eine E-Mail aufgetaucht, in der Fenninger den ÖSV bezichtigte, sie zu beschränken, und sogar mit Rücktritt drohte. „Das heißt nicht, dass Klaus für meine sportlichen Leistungen verantwortlich zeichnet, aber er gibt mir den Rückhalt, den mir nur ein unabhängiger Berater geben kann“, meinte sie damals.

Die Wogen waren hochgegangen, Anfang Juni schien alles nach einem Gespräch mit dem ÖSV vergessen zu sein. Doch kurz darauf sorgte ein Mercedes-Inserat für neue Konflikte, sind solche Aktivitäten vom ÖSV doch wegen der Partnerschaft mit Audi untersagt. Fenninger schrieb daraufhin auf Facebook, prangerte den ÖSV an und schrieb „Ich habe die Lügen satt!“. Ein Rauswurf schien fast sicher, ehe alles im internen Gespräch bereinigt wurde. Kärcher wurde vom ÖSV nicht mehr als Manager geduldet, durfte aber im Hintergrund als Berater bleiben.

Beratungsvertrag ist noch da

Markus Wekwerth, der Anwalt von "Vitesse Kärcher", hat einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" dementiert, wonach es zu einer Trennung von Skirennläuferin Anna Fenninger und der Agentur gekommen sei. "Die beratende Funktion ist aufrecht, es gibt nach wie vor einen Beratungsvertrag", teilte Wekwerth der APA mit. Er sprach von einem Missverständnis im Gespräch mit dem Zeitungsjournalisten.

Der Status quo sei seit der Pressekonferenz von ÖSV-Präsident Peter Schröcknadel am 18. Juni in Wien unverändert, es gäbe keine neuen Entwicklungen, sagte Wekwerth. Damals hatte der Skiverbands-Boss verkündet, dass Skirennläuferin Fenninger volles Mitglied im ÖSV bleibt, aber der Verband mit ihrem Manager Klaus Kärcher nichts mehr zu tun habe wolle. Sollte Kärcher Anna weiterhin beraten, sei das ihre Angelegenheit.

"Damit müssen wir klarkommen, seitdem gibt es keine neuen Entwicklungen", sagte Wekwerth. Fenninger befindet sich derzeit mit dem ÖSV-Damen-Skiteam im Trainingslager in Neuseeland.