Für 20.30 Uhr hatte Tina Maze im Rahmen der großen Feier zu Ehren ihrer beiden WM-Titel in ihrem Heimatort Crna na Koroskem eine Pressekonferenz anberaumt. Und es war eigentlich klar, dass die Slowenin ihren Rücktritt bekanntgeben würde. Doch es kam anders ...

So erklärte die 31-Jährige der Medienschar, sie wolle erst Ende April darüber entscheiden, ob sie ihre Ski an den Nagel hängt oder nicht. "Aber heute sind wir nicht deswegen hier. Wir sind hier, um eine erfolgreiche und schöne Saison zu feiern. Die Saison war super. Es war das i-Tüpfelchen meiner Karriere, auch wenn es keinen Gesamtweltcupsieg gab", betonte Maze.

Dies sorgte nicht nur bei den Journalisten für eine Überraschung, sondern auch bei der gesamten slowenischen Prominenz, die eigentlich extra für Mazes Abschied angereist war. Maze: "Märchen enden niemals."

Die Spatzen pfiffen bereits

Die Gerüchte über Mazes Rücktritt gab es schon länger, in Slowenien pfiffen es die Spatzen von den Dächern und die besten Maze-Kenner unter den Journalisten behaupteten: „Am Karfreitag,  wird Tina Maze ihren Rücktritt vom aktiven Sport bekannt geben.“ Schon den ganzen Weltcup-Winter sprach die Abfahrtsweltmeisterin 2015 von der Gründung einer Familie, vom Kinderwunsch (es kursierten bereits Gerüchte über eine Schwangerschaft), von der Beendigung ihrer Ausbildung (Maze fehlt nur noch eine Prüfung zur Volksschullehrerin).

Ebenfalls gemunkelt wurde, dass ihr Coach und Lebenspartner, Andrea Massi, beim Schweizer und italienischen Skiverband als Trainer im Gespräch sei. Auch diesbezüglich gab es eine doppelte Überraschung: So bekam Massi nun plötzlich das Angebot, den Posten des slowenischen Alpin-Chefs zu übernehmen. Massi zeigte sich prinzipiell erfreut, meinte aber, er wolle sich erst entscheiden, wenn sich Maze entschieden habe.

JOSCHI KOPP