Helmut Mayer erinnert sich an das Jahr 1989 zurück: „Meine Silbermedaille im Riesentorlauf bei der WM in Vail war keine Überraschung. Ich war schon davor meist vorne dabei.“ Für den heute 49-jährigen Vater von Olympiasieger Matthias steht daher fest: „Mein Sohn ist wesentlich konstanter und besser, als ich es je war. Und er ist gut genug, um auch eine Medaille aus den USA mit nach Hause zu bringen.“

Eines ist für den Afritzer, was die sportliche Zukunft seines Sprösslings betrifft, von immenser Bedeutung: „Seit Ende Dezember ist sein Bruder Lucas mit ihm unterwegs. Die beiden verstehen sich gewaltig gut. Leistungssportler brauchen eine persönliche Bezugsperson, mit der sie auch abseits des Skisports über normale Dinge reden können.“

Hirschers Team ist die Zukunft

Das reicht dem Ex-Trainer des Kärntner Landesskiverbandes aber nicht: „Im Sport wird alles professioneller, deshalb werden es in Zukunft große Mannschaften um ein Vielfaches schwerer haben, erfolgreich zu sein. Was Marcel Hirscher mit seiner kleinen Truppe macht, ist meiner Meinung nach die Zukunft. Individuelle Betreuung ist für Spitzensportler unerlässlich.“

„Silber-Mayer“ selbst wird die WM „vor dem Fernsehen auf der Couch im Wohnzimmer“ verfolgen. Gleiches gilt für den Großteil der 300 Fanklub-Mitglieder. Aber 22 Personen, darunter Matthias’ Mutter Margret und Freundin Claudia, fliegen nach Colorado, um den Abfahrtsolympiasieger im Zielraum anzufeuern. Los geht die Reise am Montag.

Mutter organisierte Fan-Fahrt

„Die Gruppe bleibt sicher bis zum 10. Februar drüben und schaut sich den Super-G, die Abfahrt und die Super-Kombination an“, erzählt die im Matthias-Mayer-Fanklub für Fanfahrten zuständige Gabi Furlan. Sie selbst kann nicht mitfahren: „Ich wurde am Knie operiert, daher haben Matthias’ Mutter Margret und eine Kollegin alles organisiert.“
Die Abordnung aus Afritz wohnt in Beaver Creek, hat sich dort ein Haus und eine Wohnung gemietet. Um ihren Matthias anfeuern zu können, legt jeder rund 1500 Euro hin. „Die WM-Organisatoren tun sehr viel für die Fanklubs, stellen Gratisshuttles zum Pendeln zwischen Vail und Beaver Creek zur Verfügung und machen täglich Programm“, erzählt Furlan. JOSCHI KOPP