Anders als die Arrivierten werden die Youngster noch Europacups und FIS-Rennen bestreiten, ehe einer der beiden in den Flieger nach Amerika steigen wird. "Sie gehen drei Tage vorher rüber und fahren das WM-Rennen. Es wäre keine kluge Entscheidung, den Aufenthalt lange zu wählen, weil sie wichtige Rennen verpassen würden. Die Zielsetzung ist, Punkte zu machen und sich in der Startliste zu verbessern", erklärte Pfeifer.

Am Saisonanfang habe sicher keiner der beiden einen Gedanken an die WM gehabt, doch dann sei es nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Manuel Feller und Wolfgang Hörl aktuell geworden, meinte Pfeifer. "Ich sehe es, egal welcher der beiden es wird, einfach als eine super Erfahrung in frühen Jahren für sie. Das sind zwei gute, junge Athleten, auf die wir in Zukunft bauen, und deswegen ist es gut, wenn einer der beiden diese Erfahrung macht."

Für das Duo ist es das erste Rennen auf der Planai, Schwarz war bei der WM 2013 im Riesentorlauf Vorläufer, Matt hat dort vor ein paar Jahren einmal trainiert. "Beim Nightrace dabei zu sein, ist echt cool", sagte Schwarz. "Die Vorfreude ist riesig. 50.000 Leute schauen zu, wenn man runterfährt. Es geht jedem gleich, der hier das erste Mal runter darf", meinte Michael, der jüngste der drei Matt-Brüder. Alle drei sind auf dem aufsteigenden Ast, Andreas hat seine WM im Ski-Cross am Kreischberg hinter sich (9.), Slalom-Olympiasieger Mario hat nach Serienausfällen zuletzt zweimal gepunktet.

Anders als seine Brüder - Andreas züchtet Hochlandrinder, Mario Araberpferde - hat Michael kein tierisches Hobby, im Sommer wird er von den beiden aber fleißig eingespannt. Und auch das Konditionstraining spulen sie, so es geht, gemeinsam ab. Andreas freilich hat als Crosser aber doch meistens ein anderes Programm.

Michael Matt hat erst sechs Weltcuprennen in den Beinen und kürzlich als 16. in Wengen einmal gepunktet. Der Flirscher trumpfte dort aber mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang auf. "Da habe ich einmal umgesetzt, was ich drauf habe. Es waren auch kleine Fehler vorhanden, die einfach nicht sein sollten, um mit der Weltspitze mitzumischen, aber es ist natürlich umso erfreulicher, dass es für eine Laufbestzeit gereicht hat", sagte der Techniker zur APA - Austria Presse Agentur.

Oberste Priorität haben für Michael Matt Spitzenplatzierungen im Europacup und das Aufstocken der FIS-Punktezahl, um eine bessere Startnummer zu bekommen. "In Kitzbühel habe ich mir vom Start weg schon relativ schwergetan, dass ich da in die Spur reinfinde. Du kannst natürlich mit Nummer 60 nicht mehr deine eigene Linie fahren."

Er selbst will neben dem Slalom auch im Riesentorlauf Fuß fassen. "Ich muss mindestens zwei Disziplinen fahren. Wenn es in einer nicht läuft, brauchst du immer noch eine andere Disziplin, wo du wieder bisserl Schwung holen kannst. Technisch und vor allem vom Speed her, das ist einfach wichtig."

Der Kärntner Schwarz hat fünf Weltcup-Slaloms bestritten, auf ein Resultat wartet er noch. "Morgen werde ich Vollgas fahren, ich will unter die 30 kommen. Der Hang ist sehr steil, aber wir haben viel und gut im Steilen trainiert", sagte der Allrounder, der 2014 bei der Junioren-WM in Jasna Gold im Super-G und Bronze in der Abfahrt gewonnen hatte sowie 2012 bei den Youth Olympic Games in Innsbruck die Titel im Riesentorlauf, der Super-Kombination und mit dem Team.

"Ich fahre alles, aber hauptsächlich Slalom", meinte Schwarz, bei dem Trainer Pfeifer in allen Disziplinen Potenzial sieht. "Aber man muss einmal eine Disziplin festigen und Slalom ist seine Leidenschaft, da hat er einen enormen Fortschritt gemacht. Ich hatte ihn schon ein paar Mal beim Training mit, da hat er sich um Klassen gesteigert, was das Skifahrerische betrifft. Wir werden mit guter Strategie vorgehen. Besser eine oder zwei Disziplinen top als überall Mittelmaß", will der Coach auf seinen Rohdiamanten aufpassen.