Lindsey Vonn ist nach ihrem Sieg im Super-G, es war der insgesamt 64. Weltcuperfolg, die erste Frau, die in St. Moritz drei Mal in Serie gewinnen konnte. Mit dem Triumph im letzten Rennen vor der am 3. Februar in Vail/Beaver Creek beginnenden WM ist die US-Amerikanerin natürlich auch die Top-Favoritin auf Gold. Ihr am nächsten kam Anna Fenninger mit nur 0,24 Sekunden Rückstand. „Was Anna geleistet hat, war unglaublich faszinierend. Während Lindsey Rückenwind und Sonne hatte, hatte Anna sehr schlechte Sicht und Seitenwind“, sagt ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum.


Mit fünf Damen unter den besten Acht gab es für Österreich das beste Super-G-Saisonergebnis. Das war notwendig, ging es doch um die Startplätze im WM-Super-G am 3. Februar. Ein fixes Ticket für das Rennen gebucht haben Fenninger, die gestrige Dritte Niki Hosp, Lizz Görgl sowie die Fünftplatzierte Conny Hütter. Das bestätigte auch Kriechbaum: „Das Ergebnis sorgte bei mir für keine Kopfschmerzen, sondern bestätigte nur die WM-Aufstellungsvariante.“

Vielleicht doch elf Damen

Insgesamt wird er zehn Damen mit zur WM nach Übersee nehmen.  „Ich werde zwar noch mit ÖSV-Sportdirektor Hans Pum reden, ob es vielleicht einen elften Platz für die Damen gibt. Aber ich denke, dass zehn reichen.“ Kriechbaum legte sich gleich nach dem Rennen auf die fünfte Läuferin für die Speed-Disziplinen fest: „Wir nehmen Nici Schmidhofer mit. In unserer Diskussion waren auch Mirjam Puchner und Andrea Fischbacher ein Thema. Die Wahl fiel aber Nici, weil sie in der Weltranglisten-Wertung gleichauf mit Hosp liegt.“

Bis Dienstag, 27. Jänner, haben die Läuferinnen nun Zeit, sich zu Hause etwas zu erholen, ehe der erste Teil am Mittwoch nach Vail reist. Das Material geht schon heute auf die lange Reise in den WM-Ort. Dort wird, wie in St. Moritz, ein ÖSV-Trainer den Kurs für den Damen-Super-G setzen. Jener von ÖSV-Speedchef Roland Assinger kam seinen Schützlingen – siehe das Ergebnis – sehr entgegen. „Er hat bewusst schwere Passagen eingebaut und hohe Ansprüche an die Läuferinnen gestellt. Da es kein Training gibt, ist der Super-G jene Disziplin, in der die Frauen ganz allein entscheiden müssen, wie sie den Lauf anzulegen haben. Nicht für jede ist die Ideallinie auch die Schnellste. Da ist Gefühl gefragt“, erklärt Kriechbaum. JOSCHI KOPP