"Die Vorgabe war, dass die Burschen mehr attackieren sollen. Das haben sie gemacht. Ich kann ihnen diesmal wirklich nicht viel vorwerfen", meinte Puelacher im Gespräch mit der APA. "Individuelle Fehler haben ein sehr gutes Ergebnis verhindert", sagte Puelacher.

Neben Mayer und Reichelt verspielte auch Romed Baumann, der am Ende 17. wurde, ein durchaus mögliches Podestergebnis. Lediglich die Top-Zwei Steven Nyman aus den USA, der zum dritten Mal die Gröden-Abfahrt gewann, und der neue norwegische Speed-König Kjetil Jansrud waren außer Reichweite.

"Und sogar mit Nyman und Jansrud haben wir in den technisch anspruchsvollen Passagen super mitgehalten", meinte Puelacher bei einem Blick auf die Teilzeiten. Der Cheftrainer sah dies als Folge des speziellen Trainings in Sölden. Dort hatte man in den Tagen vor Gröden versucht, die unzähligen Wellen auf der Saslong zu imitieren.

"Es ist richtig schade für die Burschen. Sie haben sich voll reingehängt. Punkto Angriffslust, Engagement und Aggressivität war das ein Schritt vorwärts", so Puelacher. "Jetzt heißt es dranbleiben, dann werden sie sich schon bald auch mit Ergebnissen belohnen", versicherte der Tiroler.

Ein kniffliges Rätsel für die kommenden Wochen bereitet den Österreichern jedoch die Tatsache, dass sie im oberen flachen Teil der Gröden-Abfahrt jeweils fast eine Sekunde auf Nyman verloren haben.

Die nächste Gelegenheit auf einen Befreiungsschlag gibt es bereits kurz nach Weihnachten. Schon am 25. Dezember reist der Weltcup-Tross nach Santa Caterina, wo am 26. Dezember das erste Abfahrtstraining auf dem Programm steht.

Richtig erleichtert war nach der Gröden-Abfahrt nur ein Österreicher, nämlich Hannes Trinkl. Der Ex-Weltmeister arbeitet seit dieser Saison als Speed-Direktor der FIS und verfolgte mit Bauchweh die spektakulären Sprünge über die Kamelbuckel.

"Das war absolut am Limit, teilweise sogar darüber", gestand Trinkl. Schwere Stürze beim Kamelbuckel-Sprung, wie jener von Trinkl selbst bei seinem Weltcup-Debüt im Jahr 1989, blieben jedoch aus. "Das wird uns nicht mehr passieren", versprach der Oberösterreicher, der sein Amt auch mit dem Ziel antrat, die Abfahrten wieder spektakulärer zu machen.