Und das, obwohl Mayers Start in Nordamerika bis Dienstag fraglich war. Doch der Kärntner hat sich von einem Innenbandeinriss im rechten Knie und einer Wirbelsäulenprellung offensichtlich bereits blendend erholt. "Wenn ich wieder fahre, dann Vollgas. Ich bin froh, dass es wieder passt und freue mich aufs Rennen", sagte Mayer nach den bestandenen Belastungsproblemen beim Training auf kanadischem Schnee in Panorama und Lake Louise.

Mayer war im Vorjahr in Lake Louise im Super-G Zweiter, in der Abfahrt hat er es bis dato noch nicht in die Top Ten geschafft. "Jetzt wird's Zeit, dass ich hier auch in der Abfahrt ganz vorne mitfahre", meinte Mayer. Während der 24-Jährige erst vor einer Woche ins Schneetraining zurückkehren konnte, haben seine Kollegen schon einige Kilometer mehr in den Beinen.

Allerdings verlief die Vorbereitung aufgrund der schwierigen Schneebedingungen alles andere als nach Wunsch. "Wir haben nie wirklich Abfahrtskurven simulieren können, das ist natürlich fürs Abstimmen des Material-Setups nicht ideal", berichtete Romed Baumann. "Die anderen Nationen hatten aber auch kein überragendes Sommertraining", ergänzte der Tiroler.

"Im Großen und Ganzen sind wir nicht so schlecht aufgestellt", meinte Max Franz, der über das Erfolgsgeheimnis in Lake Louise meinte: "Da runter musst du voll anglühen. Gewisse Passagen sind mit Hirn zu fahren, ansonsten musst du den Ski runtertreiben." Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius und die neue Kurssetzung von Österreichs Ex-Ski-Star Hannes Trinkl könnten das Rennen nach Ansicht von Franz "besonders interessant" machen.

Hannes Reichelt bestreitet seine erste Abfahrt seit seinem Triumph auf der Kitzbüheler Streif im Jänner 2014. Danach hatte den Salzburger eine akute Bandscheibenoperation gebremst und um seine Olympia-Chance gebracht. "Ich empfinde es gar nicht als Comeback. Die Schmerzen sind komplett weg, es geht mir gut", meinte der 34-Jährige. Extralob gab es für Kurssetzer Trinkl: "Er hat die Kurven, die mühsam waren, in wirklich schöne Passagen verwandelt. Ich bin sehr positiv überrascht."

Nach der Abfahrt folgt am Sonntag (19.00 Uhr) ein Super-G. Von den jüngsten sechs Speed-Rennen in Lake Louise hat Svindal gleich vier gewonnen, Titelverteidiger in der Abfahrt ist aber der Italiener Dominik Paris. Der bis dato letzte österreichische Lake-Louise-Sieger ist Michael Walchhofer, der 2010 die Abfahrt gewann.