Sie bestreiten fast alle Weltcupbewerbe, machen aber immer auch bei Großereignissen Medaillen. Wie schaffen Sie das?

Svindal: "Die Weltcupsaison bedeutet viel Arbeit. Rennen, Reisen, Rennen, Reisen. Das ist nicht schlecht, aber anstrengend. Bei einem Großereignis kann ich immer noch eine Extraportion Kraft mobilisieren, daraus musst du den Vorteil ziehen. Ich habe es hier zweimal probiert, es ist nicht gegangen, beim dritten Mal hat es nun geklappt. Das ist der Vorteil, wenn man mehrere Rennen hat."

Woher kommt die mentale Stärke?

Svindal: "Ich habe daran gearbeitet und versuche, gut vorbereitet zu sein. Ich kenne die Situationen und den Druck und habe damit Erfahrungen. Leute können dir viel sagen, aber das bringt dir nicht so viel, wie wenn du aus deinen Erfahrungen lernst. Wenn du lernst, wie du in Situationen reagierst, dann kannst du dich leichter auf die nächste gleiche Situation vorbereiten."

Ivica Kostelic hat gesagt, ihm ist der Gesamtweltcup wichtiger, er verzichtet deshalb auf ein paar WM-Rennen. Wie sehen Sie das?

Svindal: "Der Gesamtweltcup ist für mich in diesem Jahr erledigt, weil Kostelic so weit voraus ist. Der Gesamtweltcup ist größer als fast alles andere in unserem Sport. Ich habe Respekt vor dieser Entscheidung."

Nach ihrem Sturz im Zielraum nach der Spezialabfahrt waren Sie zur Untersuchung im Krankenhaus. Was genau ist passiert?

Svindal: "Ich bin im Freien Fall zu weit gesprungen, es hat mich zusammengedrückt, fast das ganze Gewicht lastete auf dem rechten Fuß. Ich hatte im Zielraum keine Kraft mehr, an die zehn Sekunden nach dem Sturz konnte ich mich nicht erinnern, ich war schwindlig. Deshalb habe ich im Krankenhaus ein CT machen lassen. Mit dem Kopf ist alles in Ordnung, aber die Knie schmerzen."

Nach der Abfahrt haben Sie heute überlegen geführt, wie sind Sie den Slalom angegangen?

Antwort: "Ich dachte mir sogar, dass ich in der Abfahrt noch schneller sein kann. Aber ich habe den Slalom ins Ziel gebracht - und gut war es. Ich hatte am Start ein Auge auf die Zeiten der anderen. Ich wusste, ich darf den Kopf nicht am Start lassen, sondern muss auch taktisch fahren. Ich habe eine bessere Balance auf den Abfahrts-Schiern, aber es war ein gutes Rennen. Die Pistenarbeiter haben es für die Temperaturen sehr gut gemacht."