Die MRI-Untersuchung von Georg Streitberger am Samstagvormittag in Radstadt hat die nächste Hiobsbotschaft für das ÖSV-Herren-Speed-Team gebracht: Nach den schweren Verletzungen von Hans Grugger und Mario Scheiber fällt auch der Salzburger nach einem Bruch des äußeren Schienbeinkopfes für längere Zeit aus. Streitberger hatte sich diese schwere Verletzung am Samstag im Zuge seines Sturzes in der Weltcup-Abfahrt in Chamonix zugezogen.

"Das ist natürlich doppelt und dreifach bitter. Auf der einen Seite hatte ich heuer eine gute Chance, ein Wörtchen um die kleine Kugel im Super-G-Weltcup mitzureden, auf der anderen Seite wäre ich mit einer echt guten Form zur Ski-WM angereist", lautete der enttäuschte Kommentar von Streitberger, der in der Super-G-Wertung aktueller Spitzenreiter ist.

Der ÖSV teilte mit, dass der 29-Jährige noch am Sonntag in Radstadt operiert werde. Bei diesem Eingriff werde der Schienbeinkopf mit einer Schraube fixiert und zudem eine Kniegelenksspiegelung durchgeführt, um weitere (Bänder-)Verletzungen ausschließen zu können.

Knieschmerzen

Streitberger hatte zunächst nur über Knieschmerzen geklagt und war nach seinem Sturz sogar noch selbst ins Ziel abgefahren. Der Gewinner von zwei Weltcup-Rennen ist nach Grugger und Scheiber der bereits dritte WM-Medaillenkandidat des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), der für die gut in einer Woche beginnenden Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen (7. bis 20. Februar) ausfällt.

Scheiber erholt sich derzeit in Innsbruck von seinem schweren Sturz im Chamonix-Training. Der 27-jährige Osttiroler, zuletzt Vierter in der Abfahrt in Kitzbühel, hatte sich unter anderem einen Bruch des rechten Schlüsselbeins sowie des Nasenbeins zugezogen und fällt rund sechs Wochen aus.

Osborne-Paradis: auch noch Kreuzbandriss

Der kanadische Skirennläufer Manuel Osborne-Paradis hat am Samstag bei seinem schweren Sturz in der Weltcup-Abfahrt in Chamonix auch noch einen Kreuzbandriss im linken Knie erlitten. Bereits zuvor hatte der kanadische Skiverband mitgeteilt, dass sich der 26-jährige Speed-Spezialist das linke Wadenbein sowie mehrere Rippen gebrochen habe und damit die WM-Saison vorzeitig beenden müsse.

"Manchmal verkantest du. Das gehört zum Sport dazu, es gibt keinen Grund darüber zu jammern", meinte Osborne-Paradis, der sich erst nach der Rückkehr in seine Heimat einer Operation unterziehen wird. "Das ist der Preis, den du zahlst, wenn du schnell bist."

Nach Trainingsstürzen in Frankreich mussten auch sein Landsmann Ryan Semple (Bänderverletzung im Knie) und der Osttiroler Mario Scheiber (Schlüssel- und Nasenbeinbruch), der mittlerweile nach Innsbruck überstellt wurde, ihre Teilnahme an den in gut einer Woche beginnenden Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen absagen.