Besser und schneller geht's nicht - Das meinen zahlreiche Konkurrenten und Experten im alpinen Ski-Weltcup-Zirkus angesichts der jüngsten Leistungen von Marcel Hirscher in den technischen Disziplinen. Am Sonntag (10.15 und 13.15 Uhr) möchte der 23-Jährige in Wengen die nächste Slalom-Show abziehen. Und Hirscher sieht dabei noch Luft nach oben.

"Ich vertrete die Meinung, dass es immer noch schneller und noch besser geht", meinte Hirscher im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Der Salzburger hat die jüngsten drei Weltcup-Slaloms in Madonna di Campiglio, Zagreb und Adelboden gewonnen.

In der Disziplinen-Wertung, in die auch die City-Events eingerechnet werden, führt Hirscher mit 520 Punkten recht deutlich vor dem Deutschen Felix Neureuther (386), dem Schweden Andre Myhrer (330) und dem Franzosen Alexis Pinturault (248), der am Freitag die Super-Kombi in Wengen dank einer eindrucksvollen Slalom-Leistung gewonnen hat.

Respekt vor Kostelic

Trotz der aktuellen Dominanz befindet sich Hirscher mit seinem Team ständig auf der Suche nach Verbesserungen bezüglich Fahrweise und Materialabstimmung. "Meine persönliche Einstellung ist, dass Stillstand der erste Schritt zum schlechter werden ist", erklärte der amtierende Gesamt-Weltcup-Sieger.

Auf dem Lauberhorn führt der Weg zum Sieg nach Ansicht von Hirscher einmal mehr über Ivica Kostelic. Der Kroate hat den Slalom schließlich schon vier Mal (2002, 2010, 2011, 2012) und zuletzt drei Mal in Folge gewonnen. "Es ist beeindruckend, was Kostelic in Wengen erreicht hat. Er macht zudem jetzt einen sehr fitten Eindruck."

Doch Kostelic, der in Wengen schon insgesamt elfmal auf dem Podium stand, sieht Hirscher und Pinturault in der Pole Position. "Hirscher und Pinturault werden sich in Zukunft noch viele tolle Matches liefern. Es kann gut sein, dass diese beiden den Weltcup auf Jahre hinweg dominieren werden", sagte Kostelic.

Pinturault hat das Wengen-Double seines Landsmanns Jean-Baptiste Grange im Visier. Grange hatte 2008 in Super-Kombi und Slalom gewonnen. "Das wäre absolut magisch. Aber ich hab erst 50 Prozent der Arbeit erledigt." Auf Augenhöhe mit Hirscher sieht sich der 21-Jährige, der sich im Juli beim Tennisspielen einen Bänderriss im linken Knöchel zugezogen hatte, (noch) nicht. "Hirscher hat schon drei Saisonsiege, ich erst einen. Wenn ich im Sommer nicht verletzt gewesen wäre, würde es aber vielleicht anders aussehen."

Im ÖSV-Team hat neben Hirscher auch Mario Matt sein WM-Ticket schon in der Tasche. Um die restlichen zwei Startplätze kämpfen in Wengen und Kitzbühel die drei Routiniers Manfred Pranger, Reinfried Herbst und Benjamin Raich.