Sechs Damen-Weltcup-Slaloms wurden in diesem Winter ausgetragen. Drei davon gewann Mikaela Shiffrin. Die 17-Jährige ist der neue Star am Ski-Himmel und hat noch nicht genug vom Erfolg. Im Gegenteil. "Ich will möglichst in allen Bereichen als Jüngste in den Siegerlisten stehen", erklärte die US-Amerikanerin nach ihrem Triumph beim Nachtslalom in Flachau. Geht es nach ihrem Manager Kilian Albrecht, dann gelingt seinem Schützling das auch: "Sie hat sich für diesen Winter sehr hohe Ziele gesetzt, die aber nie öffentlich kundgetan. Mit dem Erfolg in Flachau hat sie alle, an sich selbst gestellten Vorgaben, schon abgearbeitet."

Daher lassen Shiffrin auch alle Fragen Richtung Favoritin bei der WM in Schladming kalt: "Ich bin noch so jung. Mein Fokus liegt auf meinem Schlussabschluss und nicht auf einer Goldmedaille." Da Mutter Eileen, sie lebt mit der Tochter während der Saison in Sölden, eine strenge Lehrerin ist, sollte das gelingen. Selbst nach der Flachau-Siegerehrung kannte die Mama keine Gnade. Mikaela musste noch bis Mitternacht lernen. So sollte der Abschluss, via Internet, an der Burke Mountain Academy in Vermont nur Formsache sein. Danach will sich "Mika" voll auf den Sport konzentrieren.

Eigene Erfolgsstory

Obwohl sie schon mit vielen Legenden des Skisports wie Annemarie Moser-Pröll oder Lindsey Vonn verglichen wird, stellt sie klar: "Ich will meine eigene Erfolgsstory schreiben, keine Kopie von jemandem sein." Den Skisport bekam sie in die Wiege gelegt. Vater Jeff und die Mama sind in den USA selbst Rennen gefahren. "Aber nie so gut wie ich", scherzte der jüngste Spross der Familie. Der ältere Bruder Taylor geht für die Burke Mountain Academy bei Uni-Skirennen an den Start.

Eine wie Shiffrin hätte auch ÖSV-Damenchef Herbert Mandl gerne am Start: "Leider haben wir im ganzen ÖSV keine 17-Jährige, die so fahren kann wie Mikaela. Sie ist nicht nur technisch sehr reif, sondern auch taktisch. Das zeigte sie in Flachau wieder, als sie oben dosierte und im unteren leichteren Teil Gas gab." Für den Wahl-Tiroler ist die Amerikanerin "eine Erscheinung, die es nur ganz selten gibt. Noch ist sie nur im Slalom Spitze, aber sie wird auch im Riesentorlauf sehr gut."