Seit Ihrem schweren Sturz am 2. Dezember im Super-G von Beaver Creek sind 27 Tage vergangen. Wohl nicht gerade die einfachsten in Ihrer Karriere?

MAX FRANZ: Richtig, vor allem die erste Zeit mit der schweren Gehirnerschütterung war schlimm. Da durfte ich nichts machen, nur Ruhe geben. Nicht einmal fernsehen. Das ständige Kopfweh war zwar bald weg, dafür meldete sich der Rest des Körpers. Ich war total verspannt, wurde täglich vom Masseur behandelt.

Das ist alles Geschichte. Sind Sie jetzt schon wieder so weit, dass Sie alles tun dürfen?

FRANZ: Ja und nein. Die Ärzte haben mir die Freigabe für alles erteilt - solange ich es nicht übertreibe und der Kopf nicht wieder wehtut. Während wir reden, sitze ich gerade auf dem Ergometer und radle locker dahin.

Gibt es einen exakten Trainingsplan oder arbeiten Sie ganz nach den Vorgaben Ihres Körpers?

FRANZ: Es gibt keinen fixen Plan. Ich absolviere zwei Einheiten pro Tag, mache aber nichts Intensives. Natürlich versuche ich, kleine Steigerungen einzubauen. Wenn ich zu viel will, meldet sich der Körper. Er bremst mich, damit ich nicht zu ungeduldig werde und es zu schnell angehe.

Wenn ich Sie richtig verstehe, steht noch viel Trockentraining auf dem Programm. Standen Sie eigentlich schon wieder auf Ski?

FRANZ: Ja, ich bin zwei Skitouren in Kärnten gegangen, auch Touristen-Skifahren in Weißbriach ist angesagt. Um ein echtes Training zu sehen, habe ich den Sohn meines Cousins Werner Franz, Werner jun., beobachtet. Aktives Skifahren ist aber noch tabu.

Haben Sie einen Zeitpunkt im Kopf, wann Sie eine rennmäßige Vorbereitung beginnen wollen?

FRANZ: Damit lasse ich mir noch etwas Zeit. Geplant ist, dass ich ab 2. Jänner wieder jenes Trockenprogramm durchziehe, welches ich auch im Sommer gemacht habe.

Läuft alles nach Plan, ist ein Start in der Abfahrt in Wengen möglich?

FRANZ: Definitiv, die Abfahrt in Wengen nehme ich mir vor. Und weil alles im Fluss ist, sollte sich das auch locker ausgehen.

Bis dahin müssen Sie die Auftritte Ihrer Kollegen im Fernsehen verfolgen. Schauen Sie sich das Rennen von Bormio an?

FRANZ: Nicht nur das Rennen. Ich verfolge alle Trainings über den FIS-Liveticker und fiebere mit den Burschen mit. Es ist aber auch interessant, einmal eine Abfahrt von der Couch aus zu sehen.

Kribbelt es fest?

FRANZ: Und wie. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder die langen Latten anzuschnallen.

Und im Februar werden WM-Medaillen vergeben.

FRANZ: Das ist mein größtes Ziel. Ich hoffe, ich werde auch nominiert.