Die Rennen auf dem Zauberberg auf dem Semmering endeten für die ÖSV-Damen meist zauberhaft. In den vergangenen fünf Jahren gab es fünf rot-weiß-rote Siege in den vier Riesentorläufen und vier Slaloms. Für eine ist der Berg aber "verhext": Anna Fenninger stand vier Mal in Niederösterreich am Start und scheint doch nicht in den Ergebnislisten auf.

Je einmal schied die Salzburgerin im RTL und Slalom auf, je einmal konnte sie sich in den beiden technischen Disziplinen nicht für das Finale qualifizieren. "Auf den Strecken dort ist es mir noch nie gut gegangen. Warum genau, kann ich nicht sagen", meinte die 23-Jährige, die am Donnerstag noch auf der Reiteralm trainierte.

Voll Selbstvertrauen

Trotz dieser "furchtbaren Bilanz" geht Fenninger voll Zuversicht in den RTL am Freitag. "Nach dem zweiten Rang im Riesentorlauf in Åre und Platz vier in Courchevel ist das Selbstvertrauen wieder da, die Ergebniskurve geht klar nach oben", verkündete die Herzdame von Snowboarder Manuel Veith. Bei ihm verbrachte die Weltmeisterin in der Superkombi auch die Tage vor der Anreise auf den Semmering: "Den Heiligen Abend verbrachte jeder bei seiner Familie. Doch seit dem Christtag bin ich bei ihm in Schladming. Er ist der große Rückhalt in meinem Leben." Auf dem Zauberberg erwartet die Damen ein Rennen, wie sie es in diesem Winter noch nie hatten. Der Wetterbericht sagt für Freitag Regen und Plusgrade voraus. Darauf konnte sich das Pin-up-Girl im ÖSV-Team schon einstellen. "Beim Training auf der Reiteralm hat es auch geregnet. Ich rechne daher mit einem komischen Rennen. Die Piste wird nicht pickelhart, aber auch nicht richtig weich sein. Komisch eben", meinte die Halleinerin.

Wie man auf einem solchen Untergrund schnell sein kann, weiß sie genau: "Zuerst musst du dich im Kopf auf diesen schwierigen Schnee einstellen, dann darfst du den Ski nicht zu hart hindrücken. Um das zu verhindern, nehme ich einen neuen Ski. Da sind die Kanten noch dicker, nicht so dünn vom oftmaligen Schleifen." Auch wenn es regnen sollte, kann eine Absage des Rennens so gut wie ausgeschlossen werden. Sagt zumindest Generalsekretär Franz Steiner: "Wir haben vorsorglich schon 1000 Kilogramm vom Schneefestiger PTX in die Piste eingearbeitet. Die Strecke wird in optimalem Zustand sein. Der Regen kann der Piste nichts anhaben."

Fischbacher fehlt

Nicht dabei ist Andrea Fischbacher, der noch immer die Knieverletzung vom Sturz in Val d'Isere zu schaffen macht. Für ÖSV-Damenchef Herbert Mandl kommen fünf Läuferinnen für den Sieg infrage: "Viktoria Rebensburg, Tessa Worley, Tina Maze, Anna Fenninger und Kathrin Zettel sollten ganz vorne sein." Vor allem Zettel ist heiß auf den dritten Erfolg bei ihrem Heimrennen.