"25.000 Zuschauer wären ein Traum", sagte Generalsekretär Franz Steiner am Freitag. Die Weltcup-Panoramapiste ist im vergangenen Jahr im unteren Bereich verbreitert worden, um den Sicherheits-Vorgaben der FIS für den Riesentorlauf zu entsprechen. Das bedeutete eine Menge Arbeit, bietet den Zuschauern nun aber auch deutlich mehr Platz. Der Hexenkessel-Effekt bleibt aber erhalten, die Läuferinnen werden die knapp am Pistenrand stehenden Zuschauer weiterhin vom Start bis ins Ziel hören können.

Für eine weitere gelungene Veranstaltung auf dem "Zauberberg" an der niederösterreichisch-steirischen Landesgrenze ist also gesorgt. Auch die Schneelage auf dem in knapp einer Autostunde von Wien aus erreichbaren Pass ist mehr als ausreichend, seit diesem Freitag ist die Weltcup-Piste auch für den Zuschauerbetrieb gesperrt. Rennleiter Anton Zuser dirigierte über das Wochenende eine 30 Mann starke Truppe, um die Strecke mit dem Sprühbalken noch vor dem Weihnachtstag weltcup-reif zu machen.

Die ÖSV-Damen werden nach einer kurzen Weihnachtspause spätestens am 27. Dezember wieder trainieren und am Abend zur Startnummernauslosung in Neunkirchen (18.30 Uhr) kommen. Danach werden auch noch Autogramme geschrieben. Der Riesentorlauf findet am Freitag (10.30/13.30 Uhr), der Flutlicht-Slalom am Samstag (15.00/18.00) statt.

Legenden-Rennen

Zwischen den Slalom-Durchgängen präsentiert Shooting-Star Andreas Gabalier den Song für die Ski-WM in Schladming. Bereits über die Bühne gegangen ist anlässlich zehn Jahre Weltcup Semmering ein Legenden-Rennen mit u.a. Michaela Dorfmeister, Renate Götschl, Karin Köllerer, Elfi Deufl, Karin Stangl (Buder), Ida Ladstätter, Roswitha Stadlober (Steiner) und der ersten Semmering-Siegerin Elfi Eder.

Die Semmering-Rennen sind Teil vier und fünf einer Serie von sieben Damen-Technik-Rennen in Serie, soferne das vom Schneemangel geplagte Parallelrennen in München (Schneekontrolle verschoben) am 1. Jänner stattfinden kann. Das kommt der bereits fast 400 Punkte voraus liegenden Weltcup-Leaderin Maze sehr entgegen.

Zettel peilt den "Hattrick" an

Bei Zettel hingegen ging die Semmering-Generalprobe in Schweden mit Platz zehn (RTL) und einem Ausfall im Slalom ziemlich schief. "Ich freue mich trotzdem auf Weihnachten und den Semmering", blickte die 26-jährige Weltcup-Gesamt-Dritte den Heimrennen dennoch optimistisch entgegen. Zettel peilt dort den "Hattrick" an, nachdem sie schon 2006 und 2008 den Riesentorlauf gewonnen hat.

Der Semmering erlebt aber auch die ersten Rennen für US-Jungstar Shiffrin nach dem Premierensieg im Slalom am Donnerstagabend in Schweden. Nur 24 Rennen (14 im Slalom) benötigte der Teenager aus Eagle-Vail bis zum ersten Triumph, der die eloquente junge Dame zur Slalom-Weltcupleaderin und im ersten Moment sprachlos machte. "Bisher kannte ich nur das Gefühl, wie es ist, das Beste gegeben zu haben. Aber wie es ist, zu gewinnen, war bisher unvorstellbar", sagte die von Mama Eileen auf der Tour begleitete Rennfahrerin.

Mit 17 Jahren, 9 Monaten und 7 Tagen war Shiffrin aber dennoch nur die dritt-jüngste US-Siegerin nach Kiki Cutter und Judy Nagel. Damit hat das US-Damenteam des Österreichers Alex Hödlmoser auch ohne die pausierende Lindsey Vonn einen absoluten Star in der Mannschaft. Auch Shiffrin wird mit Sicherheit Fans auf den Zauberberg locken. Generalsekretär Steiner dazu: "Wir haben die besten Rennläuferinnen der Welt am Semmering. Wer die sehen will, kommt her."