Tina Maze hat erstmals in der WM-Saison nicht im Riesentorlauf gewonnen und ist ihrem größten Ziel dennoch ein weiteres Stück näher gekommen. Nach vier Siegen in Serie musste sich die 29-jährige Slowenin in Aare zwar Vicky Rebensburg und Anna Fenninger geschlagen geben, als Dritte baute sie ihrer Führung in der Gesamtwertung aber weiter aus.

Nach 13 von 37 Rennen und damit einem Saison-Drittel hat Maze schon 351 Punkte Vorsprung auf die Deutsche Maria Höfl-Riesch. Die Wahl zwischen Rennsiegen und dem Weltcup sei keine Wahl, verwies Maze auf ihre Saisonziele. "Ich will die große Kugel, ein zweites Saisonziel ist die WM", betonte die Slowenin, die im Februar 2013 in Schladming ihren Riesentorlauf-WM-Titel von 2011 verteidigt.

Bei der Konkurrenz war die Genugtuung über das Ende von Mazes Siegesserie, die Weltcup-Triumphe in Sölden, Aspen, St. Moritz und zuletzt Courchevel beinhaltet hatten, groß. "Ich schaue nicht auf das, was Tina macht. Ich fahre für mich selbst", sagte Olympiasiegerin Rebensburg nach ihrem neunten Weltcupsieg, dem achten im Riesentorlauf.

"Es hat richtig Spaß gemacht"

Ausschlaggebend seien die deutlich besseren Bedingungen als zuletzt in Courchevel gewesen. "Die Piste hier war richtig gut, das hatte wieder was mit Skifahren zu tun. Es hat richtig Spaß gemacht", erklärte die 23-Jährige Deutsche, nachdem sie im ersten Durchgang die Konkurrenz förmlich deklassiert hatte.

Mit einem Beinahe-Sturz hätte sie aber fast noch die Tür für den zweiten Weltcup-Sieg Fenningers geöffnet. "Ich wollte es ein wenig spannend machen", scherzte Rebensburg, und Fenninger gab sich nach ihrem elften Podestplatz im Weltcup als faire Zweite. "Natürlich ist mir bei Vickys Fehler ein kurzes Huch entkommen", gestand sie lachend. "Aber sie war dennoch so überlegen, ich muss ihr gratulieren."

Fenninger hatte schon zuvor in Sölden (5.) und Courchevel (4.) Top-Ergebnisse erreicht, in Aspen und St. Moritz aber auch "Nuller" produziert. "Die Ausfälle spielen natürlich eine Rolle, heute hat aber das Selbstvertrauen gepasst. Ich kann verdient in die Weihnachtspause gehen", sagte die Superkombi-Weltmeisterin.

Während Kathrin Zettel nach drei zweiten und einem sechsten Platz als Zehnte ihr "schlechtestes" Saisonergebnis im Riesentorlauf hinnehmen musste und danach etwas ratlos war, freute sich Eva-Maria Brem über Platz sieben. Es war beim 70. Weltcup-Start das beste Ergebnis der 24-jährigen Tirolerin seit ihrem im Frühjahr 2010 erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch.