Das Warten hat ein Ende. Im neunten Weltcup-Bewerb klappte es endlich mit dem ersten Saison-Sieg für Österreichs Skiherren. Und wer erwies sich als Retter in der Not? Marcel Hirscher natürlich. Der 23-jährige Salzburger holte sich in Val d'Isere nach Halbzeitführung mit einem leicht dosierten Finallauf den Sieg im Riesentorlauf. "Gutes Wetter, gute Bedingungen, guter Kurs, gutes Skifahren, es war ein perfekter Tag", sagte Hirscher nach seinem Erfolg, der auch wichtig für das ganze Team sei.

Trotz Freude über seinen insgesamt 13. Weltcup-Sieg sparte er nicht mit Kritik über den Erfolgsdruck, der auf ihm und seinen Kollegen lastet. "Es wäre generell wichtig, wenn man mehr Unterstützung bekäme und mehr die Athleten in Schutz nehmen würde und nicht mit dem Hammer draufhaut", meinte Hirscher. "Wenn ich Zweiter werde und das auch schon nicht mehr passt, dann fahrt halt selber." Höchst zufrieden ist Stefan Luitz mit seinem zweiten Rang im Riesentorlauf. Der Deutsche war nach dem ersten Durchgang nur 25. und verdrängte sogar den zweifachen Saisonsieger Ted Ligety auf den dritten Platz. "Das ist alles unbeschreiblich", rang der 20-jährige Luitz um Worte.

Lästige Frage vorbei

Hirscher musste nach seinem Triumph hingegen nicht nach Worten suchen - vor allem die Tatsache, dass er schneller als Ligety war, erfreute ihn: "Ich bin erleichtert. Endlich hört die Frage auf, ob Ligety schlagbar ist oder nicht." In den ersten beiden Riesentorläufen in diesem Winter deklassierte der Amerikaner Hirscher regelrecht und verwies ihn mit Respektabstand in Sölden und Beaver Creek auf Platz drei und zwei.

Auch am Vortag musste sich Hirscher noch zwei Konkurrenten geschlagen geben. Im Slalom von Val d'Isere rutschte er von Rang eins im ersten Lauf auf den dritten Platz hinter dem Franzosen Alexis Pinturault und dem Deutschen Felix Neureuther. Zweitbester Österreicher wurde Manfred Pranger als 6. Nach dem ersten Durchgang war der Tiroler noch Zweiter. "Ein Stockerlplatz wäre drinnen gewesen, deshalb bin ich ein bisserl enttäuscht", sagte Pranger nach dem Rennen. Für ihn wäre es der erste Podestrang seit seinem zweiten Platz in Garmisch-Partenkirchen am 13. März 2010 gewesen. Darauf muss er nun noch warten.