Der am Sonntag in Östersund beginnende Weltcup-Winter soll für die ÖSV-Biathleten erfolgreicher verlaufen als der vergangene, in dem nur wenige Podestplätze und neuerlich keine WM-Medaille gelungen waren. "Wir wollen uns gegenüber der letzten Saison auf alle Fälle verbessern, das ist ein Muss, und wir können auch mehr", betonte ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner.Nach planmäßiger Vorbereitung ist er guter Dinge, dass sein Team gleich beim Auftakt in Schweden und danach in Hochfilzen wieder auf breiterer Basis erfolgreicher abschneiden werde. "Man sieht, dass sich einige Leute verbessert haben, das stimmt mich zuversichtlich. Wir müssen schon mannschaftlich geschlossener weiter nach vorne kommen. Für mich ist beim Start und in Hochfilzen wichtig, dass wir zeigen, dass wir uns verbessert haben", so Gösweiner.

In seinem zweiten Jahr nach der Rückkehr ins Cheftraineramt ("Es hat sich wieder alles besser eingependelt") nennt Gösweiner regelmäßige Spitzenplätze, die erste WM-Medaille seit 2011 und die Rückeroberung des sechsten Weltcup-Startplatzes als Saisonziele. Der zusätzliche Fixplatz mache aber nur Sinn, wenn man auch über sechs Mann mit Weltcuppunkte-Niveau verfüge. "Im Vorjahr waren wir das nicht immer, jetzt schaut es so aus, dass wir es wieder sind", meinte Gösweiner und verwies auf Steigerungen von Julian Eberhard am Schießstand und Sven Grossegger im Laufen sowie einer merkbaren Stabilisierung von Routinier Daniel Mesotitsch.

Podestplätze gefordert

Von seinen Leistungsträgern Dominik Landertinger und Simon Eder erhofft er sich freilich wieder mehr Vorstöße in die Podestränge. Eder war in der Vorjahr als Weltcupgesamt-15. bester ÖSV-Mann. Landertinger hat nach immer wiederkehrenden Gesundheitsproblemen sein Training umgestellt hat. Bei seinem Langzeitschützling werde er nun "behutsamer" mit Renneinsätzen umgehen, kündigte Gösweiner an. "Wir haben schon mit der Krankheitsgeschichte gehadert und deshalb anders trainiert. Wir haben versucht, den Körper wieder dorthin zu bringen, wo er schon einmal war", erläuterte der Oberösterreicher.

Soweit gut wie der Olympia-Zweite Landertinger bereits in sehr jungen Jahren (WM-Titel 2009 mit 20) gewesen ist, könnte bald auch Juniorenweltmeister Felix Leitner sein. "Er hat das Niveau von Landi", meinte Gösweiner über seinen größten Nachwuchshoffnungsträger. Der 18-jährige Tiroler wird in dieser Saison erstmals im IBU-Cup eingesetzt.

Der große Gejagte im Weltcup ist einmal mehr Martin Fourcade, der auf seinen fünften Gesamtsieg in Folge losgeht. Am Wochenende verzichtet der Franzose aber noch auf die Mixed-Bewerbe in Östersund und tritt stattdessen beim Langlauf-Weltcup in Ruka an. Als erste Herausforderer von Fourcade im Biathlon gelten die Norweger, die mit den Bö-Brüdern, Emil Hegle Svendsen und Altmeister Ole Einar Björndalen aber wohl vor allem ihre Heim-WM im März in Oslo im Fokus haben, und das russische Team.

Bei den Damen fehlt mit Darja Domratschewa eine der bestimmenden Athletinnen der vergangenen Jahre. Die am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankte Weißrussin lässt die gesamte Saison aus. Aus österreichischer Sicht wollen sich Lisa Theresa Hauser und Katharina Innerhofer den Top Ten weiter annähern. Hauser hat im Vorjahr in Östersund als 13. des Sprints ihr bisher bestes Ergebnis geschafft.