Zum Abschluss der Biathlon-WM im finnischen Kontiolahti hat es Gold für Slowenien und die Ukraine gegeben. Den 15-km-Massenstart-Bewerb der Herren gewann Jakov Fak vor dem Tschechen Ondrej Moravec und dem Norweger Tarjei Bö. Das Massenstart-Rennen der Frauen über 12,5 km entschied die Ukrainerin Walj Semerenko vor der Deutschen Franziska Preuß und der Italienerin Karin Oberhofer für sich.

Der 27-jährige Slowene Fak war bereits 2012 Weltmeister im Einzelbewerb. Mit einem Fehlschuss lief er zu Gold. Für den elffachen Einzel-Weltmeister Ole Einar Björndalen (41) blieb trotz fehlerlosen Schießens nur der vierte Rang (+10,2).

Eder vergab Medaille beim letzten Schießen

Der Salzburger Simon Eder lag bis zum vierten und letzten Schießen im Spitzenfeld, zwei Fehler warfen ihn aber auf den 19. Platz (insgesamt 3 Fehlschüsse/1:02,9) zurück. "Ich habe gemerkt, dass die Frische im Kopf fehlt. Beim Schießen ist es mir heute nicht mehr so leicht von der Hand gegangen", meinte der enttäuschte Eder. "Läuferisch hätte es gepasst, auch wenn die Beine schon extrem gebrannt haben. Die Staffel gestern hat einfach viel Kraft gekostet, aber da ist es den anderen nicht besser gegangen."

Dominik Landertinger (3 Fehlschüsse), der 2009 in diesem Bewerb Weltmeister gewesen war, musste sich mit dem 24. Platz begnügen (1:28,5). Er habe die Strapazen der vorangegangenen Rennen enorm gespürt und sich gefühlt "wie eine ausgelutschte Weißwurst", sagte der Tiroler. Die ÖSV-Biathleten verlassen damit die Weltmeisterschaften in Kontiolahti ohne Erfolgserlebnis. Bei Olympischen Spielen hatten österreichische Biathleten zuletzt 2010 und 2014 je zwei Medaillen erobert, bei Weltmeisterschaften gingen sie nun schon zum dritten Mal in Folge nach 2012 und 2013 leer aus. Das bisher letzte Edelmetall hatte der inzwischen zurückgetretene Christoph Sumann mit Bronze 2011 geholt.

Hauser auf Rang 14

Semerenko traf bei den Damen 20 Mal ins Schwarze und war am Ende ungefährdete Siegerin. Lisa Theresa Hauser wurde ebenfalls ohne Schussfehler ausgezeichnete 14., Dunja Zdouc kam auf Rang 30. Hauser sorgte mit Rang 14 für die beste Leistung der ÖSV-Damen bei diesen Titelkämpfen.

Zu den großen Verliererinnen aus internationaler Sicht zählen die beiden Weltcup-Dominatorinnen Daria Domratschewa (BLR) und Kaisa Mäkäräinen (FIN). Domratschewa, die dreifache Olympiasiegerin von Sotschi, verlässt Kontiolahti ohne Medaille. Die Weißrussin wurde im Massenstart Vierte. Nach einer Aufholjagd verließen sie auf der Zielgeraden die Kräfte, Oberhofer schnappte ihr noch Bronze weg. Mäkäräinen verpatzte schon mit drei Schussfehler liegend ihren Auftritt, womit die Bronzemedaille im Einzel die einzige Ausbeute für die Lokalmatadorin blieb.