Die 26-jährige Tirolerin Janine Flock gewann in St. Moritz auch das Weltcuprennen acht Hundertstelsekunden vor der deutschen Topfavoritin Tina Hermann. Bronze ging nur eine weitere Hundertstel zurück an die Schweizerin Marina Gilardoni. Mit ihrem zweiten EM-Titel nach 2014 holte sich Flock viel Selbstvertrauen für die anstehende Heim-WM in Innsbruck-Igls. "Das sind perfekte Vorzeichen auf die in der kommenden Woche startenden Weltmeisterschaften in Innsbruck", freut sich Österreichs Verbandsvizepräsident Markus Mitterrutzner.

Im Vorjahr und 2013 war Flock jeweils Vize-Europameisterin geworden. In dieser Saison war es für die Weltcup-Titelverteidigerin bisher noch gar nicht nach Wunsch gelaufen. Lediglich in Park City stand sie Mitte Jänner als Dritte einmal am Podest. In St. Moritz raste sie aber mit zwei gleichmäßigen Läufen (3. und 2.) knapp vor der vierfachen Saisonsiegerin Hermann zu ihrem zweiten Weltcup-Erfolg. Auch ihren ersten im Vorjahr hatte sie im Schweizer Nobelskiort gefeiert. Ihre Teamkollegin Carina Mair kam nicht über den 16. Weltcuprang (EM-11.) hinaus.

Bei den Herren gewannen die EM-Wertung ex aequo die lettischen Brüder Tomass und Martins Dukurs. Der Weltcupsieg ging 0,07 Sekunden vor ihnen aber an den Südkoreaner Yun Sungbin. Die Österreicher hatten mit der Medaillenentscheidungen nichts zu tun, Raphael Maier wurde 17. (EM-11.), Matthias Guggenberger 20. (EM-13.).

"Großartig, aber Heim-WM mein großes Ziel"

Janine Flock freute sich über ihren nächsten großen Erfolg auf der Natureisbahn in der Schweiz. "Es ist unglaublich. Vor einem Jahr habe ich hier meinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert und jetzt stehe ich wieder ganz oben am Podest. St. Moritz und ich - das ist eine ganz große Liebe", betonte die Tirolerin.

Wetterkapriolen hatten der Strecke in dieser Woche zugesetzt. "Ich habe versucht, alles auszublenden, was ich nicht beeinflussen konnte. Das ist mir gut gelungen. Mental bin ich jetzt dort, wo ich sein will. Das gibt mir in Hinblick auf die Heim-WM ein sicheres Gefühl", so Flock, die bereits am Samstag wieder auf ihrer Heimbahn in Igls trainieren will.

Der EM-Titel soll aber erst der Anfang sein. "Es ist großartig, dass ich Europameisterin bin, aber mein großes Ziel ist die Heim-WM. Neben der Medaille nehme ich vor allem viel Selbstvertrauen aus St. Moritz mit und das Wissen, dass ich mental stark bin. Ich kann es nicht mehr erwarten, endlich in Igls zu performen. Das wird mega."